Gefrusteter Autofahrer fährt nach Streit Müllwerker um
Auf der Norrenbergstraße wollte ein 42-Jähriger nicht warten. AWG spricht von Einzelfall.
Heckinghausen. Die gute Nachricht zuerst: Der auf der Norrenbergstraße von einem aggressiven Autofahrer angefahrene Müllwerker (63) konnte am Freitag wieder seiner Arbeit nachgehen. Bei dem Zwischenfall hatte sich ein 42-jähriger Autofahrer am Mittwoch auf dem Gehweg an dem Müllwagen vorbeidrängen wollen. Als ihm das nicht gelang, wurde er nach Informationen der Polizei gegenüber einem Müllwerker handgreiflich und fuhr dann einem anderen gegen das Bein.
„Solche Zwischenfälle sind zum Glück die absolute Ausnahme. In der Regel haben die Autofahrer Verständnis, dass sie hinter einem Müllwagen auch einmal kurz warten müssen. Zum Beispiel in der Nordstadt, in Wichlinghausen oder in Vohwinkel lässt sich das wegen der Topographie und der engen Straße nicht vermeiden“, sagt Wolfgang Herkenberg, Geschäftsführer der Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG).
Grundsätzlich seien die Fahrer der Müllwagen dazu angehalten, Lücken anzusteuern und die folgenden Autos vorbeizulassen. „Das klappt aber mit einem 24-Tonner nicht immer. Gerade in engen Stellen sind unsere Leute deshalb immer mit Sprinterschuhen unterwegs“, so Herkenberg.
Mit der Sperrung der B 7 ab den Sommerferien kommt auf die Müllwerker eine weitere Herausforderung hinzu. „Wir sind im Gespräch mit der Stadt, um zum Beispiel auch auf den dann stark befahrenen Umleitungsstraße wie der Wolkenburg oder der Wiesenstraße Lösungen zu finden, die sowohl den Anwohnern als auch den Autofahrern gerecht werden“, sagt Herkenberg. Es werde darüber nachgedacht, den Müll und Sperrmüll an einzelnen Stellen samstags oder sonntags abzufahren. „Schon jetzt fahren wir die meistbefahrenen Straßen in der Stadt nicht im Berufsverkehr an. Wir werden auf jeden Fall etwas erfinden“, sagt der AWG-Chef.