Hatzfelder Kirche: Was kommt nach der Schließung? (Mit Video)

Am WZ-Mobil äußerten sich die Hatzfelder besorgt über die Zukunft der Senioren- und Jugendgruppen.

Hatzfeld. Die Zukunft der Kirchen im Stadtgebiet bewegt zurzeit viele Wuppertaler. Besonders im Wuppertaler Osten sorgen sich viele Gläubige um ihre Gotteshäuser. Aber auch in Hatzfeld wurde nach der Schließung der Hatzfelder Kirche am WZ-Mobil heiß diskutiert.

Katharina Lange sieht keine Hoffnung mehr für „ihre“ Kirche: „Für mich ist die Schließung schon beschlossene Sache.“ Katharina gestaltet regelmäßig den Jugendgottesdienst mit, den die Hatzfelder Gemeinde 2004 ins Leben gerufen hat.

„Am Sonntag war der Gottesdienst zum ersten Mal in der Gemarker Kirche. Es waren etwa 200 Leute da, so wie sonst auch ungefähr“, meint sie. An die neuen Bedingungen könne man sich schon gewöhnen, die Gemeinde komme den Jugendlichen auch mit Umbaumaßnahmen und Anschaffungen entgegen, damit der Jugendgottesdienst weitergeführt werden könne. „Trotzdem ist es schade. Die Hatzfelder Kirche ist perfekt für Jugendliche. Hier ist nicht alles so prunkvoll, sondern schlicht und gemütlich. Dadurch fühlt man sich wohl.“

Pfarrer Walter Lang findet es gut, dass die Jugendlichen trotz ihrer Bedenken bereit sind, es auch in der Gemarker Kirche weiter zu versuchen: „Es ist toll, dass wir durch den Umzug keine Verluste hatten.“

Er selbst wird zum Ende des Jahres pensioniert. Die aktuellen Konfirmanden wird er aber noch bis Mai begleiten. „Ich möchte das zu Ende führen, außerdem macht mir die Arbeit Spaß.“

Auch Holger Quambusch blickt wehmütig auf die Geschichte der Kirche zurück: „ich bin hier aufgewachsen und habe tolle Erinnerungen an die Jugend und die Kirche.“

Es gab aber auch kritische Stimmen am WZ-Mobil: „Am 24. Februar wurde uns auf der Gemeindeversammlung mitgeteilt, dass die Kirche geschlossen wird. Das hat uns völlig überrascht“, ist Burkhard Stieglitz erbost über die Pläne der evangelischen Gemeinde, unter anderem die Kirche in Hatzfeld zu schließen. An den Gründen hat er seine Zweifel: „Angeblich geht die Gemeinde sonst pleite, dabei hat sie einen Immobilienbesitz von fünf Millionen Euro, da entstehen Mieteinnahmen von jährlich 350 000 Euro. Wo ist das ganze Geld denn hin?“, fragt er. Er wolle die Kirche nicht aufgeben, bis nicht endgültig Klarheit über die finanzielle Situation der Gemeinde herrsche.

Für Pfarrer Walter Lang sind die finanziellen Gründe nicht vorgeschoben: „Vor 50 Jahren hatten wir 3700 Gemeindemitglieder, heute sind es noch 1450. Ich beerdige mehr Menschen, als ich taufe. Es ist doch klar, dass das Konsequenzen hat.“