Herz Jesu feiert den 110. Geburtstag
Mit einem Hochamt wurde jetzt das große Jubiläum gefeiert.
Unterbarmen. Mit einem feierlichen Hochamt, begleitet vom Kirchenchor, wurde der 110. Jahrestag der Weihe der Herz-Jesu- Kirche Unterbarmen begangen. Für den feierlichen Empfang nach der Messe hatten Monika Trapp, Vorsitzende des katholischen Ortsausschusses, und ihr Mann Hans-Joachim Trapp mit Helfern einen Imbiss in Begegnungszentrum an der Hünefeldstraße vorbereitet.
Rund 100 Katholiken der Herz-Jesu-Gemeinde besuchten den Empfang. Mitglieder der tamilisch-katholischen Gemeinde sagten mit den Worten von Pfarrer Stephan Sebastian Romalius Dank: „Für die gute Zusammenarbeit, und Nutzung der Kirche für Messen und Gottesdienste der tamilischen Gemeinde seit 13 Jahren.“
Vertreter evangelischer Kirchen Wuppertals und des Bürgervereins Unterbarmen überbrachten ihre Glückwünsche. In seiner Anspra-che dankte Pfarrer Michael Haupt den Gemeindemitgliedern und erinnerte an die 110-jährige Geschichte der katholischen Gemeinde mit einer Festchronik von Werner Zimmermann.
Die Zeit der Frühindustrialisierung und hohes Bevölkerungswachstum machten den Bau von Kirchen in Wuppertal notwendig. Schon die Kosten für den Kauf des Bauplatzes hätten die regulären Baukosten des Kirchenbauvereins 1890 verschlungen.
So gründeten Katholiken 1888 den „Verein zur Erbauung einer katholischen Kirche in Unterbarmen“, und im Juni 1902 wurde der Grundstein der Herz-Jesu-Kirche gelegt, bei der Definitor Seché, Geistlicher der Antonius-Kirche Wuppertal ein Geschenk mitbrachte: einen Stein vom Berge Sion aus dem heiligen Land, der an den Grundsteinen mit eingemauert wurde. Wie aus der Chronik zu lesen ist, sagte Hochwürden Hugo Husten, der bis 1907 Rektor der Kirche war, nur ein Jahr später, am 10. November 1903: „Die Unterbarmer haben ungeheuer viel geleistet. Bei der Konsekration war die Kirche fertig.“ 1910 wurde ein Heim für berufstätige alleinstehende Mädchen angebaut, das 20 Jahre auch Kriegslazarett und Herz Jesu Kloster Belegkrankenhaus war. Die Gründung des Kirchenchors, des Müttervereins oder die Errichtung eines Kindergartens geben der wechselvollen Geschichte dieser Kirche und dem Einsatz von Katholiken nach 1900 Ausdruck.
Sieben Pfarrer und 19 Kapläne leiteten die Geschicke bis heute. 2009 fusionierten die Gemeinden Herz-Jesu und Sankt Antonius. Die Pfarrräume der Herz-Jesu-Kirche sind Ort für Frauengruppen, der tamilischen Gemeinde und einer monatlichen Cafeteria.