Husch-Husch kostet 28.000 Euro
Förderverein informierte über die Denkmal-Pläne.
Barmen. Peter Held alias Husch- Husch, Wuppertaler Original mit einer gewissen Schräglage, hat Freunde weit über seinen Tod hinaus. Schon vor Jahren gründete sich ein Förderverein, der dem stadtbekannten Hausierer ein Denkmal setzen möchte. Im Stadtteiltreff Heckinghausen kamen nun Förderer zusammen, die den Vorsatz endlich in die Tat umsetzen wollen.
3000 Euro habe man bereits, sagte Klaus Prietz vom Förderverein, der aus dem Publikum sogleich Zusagen über weitere 1300 Euro erhielt. Damit fehlt freilich noch ein stolzer Betrag an den Kosten. Mit gut 28.000 Euro beziffert der Remscheider Künstler Thomas Hundhausen den Preis des Bronzedenkmals, das auf dem Werth vor dem Eingang zu C & A aufgestellt werden soll.
Hundhausen ist mit Husch-Husch vertraut, denn er hat bereits vor Jahren eine Steinskulptur des Stadtstreichers für einen Privatgarten geschaffen. Im Stadtteiltreff präsentierte er eine Zeichnung, die eine Vorstellung von der geplanten Bronze geben sollte. Danach wird das Denkmal als lebensgroße Plastik mit einer Höhe von 1,68 Metern ausgeführt. Nicht ganz angetan sei er von dem Vorschlag, für den Sockel Cortenstahl zu wählen. Dieses Material, das unter Witterungseinfluss eine schützende Rostschicht bildet, passe nicht so gut zu Bronze wie ein Steinsockel.
Jenseits dieser Erwägungen gab Herbert Himmen, Vorsitzender des Fördervereins, zu bedenken, ob man nicht ein zweites Angebot einholen solle — und löste damit harsche Kritik aus. „Schwachsinn“ nannte gar Prietz diesen Vorschlag. Man sei doch jetzt auf einem guten Weg, den man nicht unnötig komplizieren solle.
Der „gute Weg“ schließt einige Gedanken zur möglichen Finanzierung ein. Der Schriftsteller Hermann Schulz schlug vor, Fördergeld bei der Kulturstiftung NRW zu beantragen. Hermann-Josef Richter vom Bürgerverein Nächstebreck erinnerte an Maßnahmen im Zusammenhang mit der Plastik für Mina Knallenfalls von Ulle Hees. Damals waren Miniaturen der Bronze geschaffen und zur Finanzierung des Denkmals verkauft worden. Ein Preis von 500 Euro sei realistisch. Die Herstellungskosten solcher Miniaturen bezifferte Hundhausen mit 50 bis 80 Euro.
Zum Abschluss der Veranstaltung gab Wolfgang Winkelsen Einblicke in das Leben von Husch-Husch, das freilich nicht in allen Details geklärt ist. Schwer zu erklären ist aber auch, warum ausgerechnet er zum Wuppertaler Original erhoben wurde.
„Heil Hitler und guten Tag für die Andersgläubigen.“ Peter Held (geboren am 2. August 1886, gestorben vermutlich am 28. November 1953), der sich einen solchen Gruß in der Nazizeit erlaubte, hatte offenkundig seine sympathischen Seiten, war aber wegen seiner Aggressivität zugleich gefürchtet. Er bezeichnete sich selbst als Handlungsreisenden, doch seine Verschrobenheit ließ ihn keineswegs als ehrbaren Geschäftsmann erscheinen und machte ihn zum Gespött der Kinder. „Husch Husch“ riefen sie ihm nach, woraufhin er ihnen mit dem Krückstock drohte. Aktion und Reaktion hatten sich zum Stereotyp entwickelt.