Ikea-Ansiedlung: Anwohner fürchten Dauerlärm
Am WZ-Mobil sehen die Nachbarn des künftigen Einkaufszentrums die Pläne kritisch.
Nächstebreck. Nun werden die lang gehegten Pläne umgesetzt. Fast täglich entsteht ein Fertighaus nach dem anderen auf dem Gelände des ehemaligen Gartenmarktes an der Schmiedestraße. Ein riesiges Hinweisschild zieht den Blick der A 46-Nutzer auf die neue Fertighausausstellung, die im September dieses Jahres für 13 Millionen Euro fertiggestellt werden soll. Währenddessen dort die Pläne schon umgesetzt werden, wird über die Ikea-Ansiedlung am Eichenhofer Weg noch diskutiert. Am WZ-Mobil äußerten Anwohner ihre Meinung.
Holger Quambusch sieht die Fertighausausstellung eher kritisch: „Das scheint alles ziemlich unprofessionell.“ Aber Ikea befürworten seine Frau und er: „Wir sind Fans von Ikea. Das Design gefällt uns.“
Günter Schnur hingegen ist ein absoluter Ikea-Gegner: „Ikea wird auch nicht kommen“, behauptet er. „Das geht verkehrstechnisch überhaupt nicht.“ Er befürchtet ein Verkehrschaos. „Zu bestimmten Zeiten stehe ich jetzt schon am Kreisverkehr bis zum Metzger Krüger Richtung Haßlinghausen.“ Lärm- und Abgasbelästigung würden seiner Meinung nach zunehmen. „Und das bringt Wuppertal keinen Cent Gewerbesteuer. Das wird uns immer nur vorgegaukelt.“
Auch Hilmar Schröder ist gegen die Umsetzung der Pläne: „Ich finde das alles fragwürdig. Es wird so viel gemauschelt, und wir werden nachher vor vollendete Tatsachen gestellt.“ Er befürchtet jedoch keine Lärmbelästigung. „Und wenn ich zu Ikea fahren möchte, dann fahre ich nach Düsseldorf.“
Anwohner Wolf-Dieter Herbst meldete sich per Leserbrief und bezieht sich auf den jüngsten WZ-Artikel, der über die Nutzung des an den Möbelmarkt anschließenden Fachmarktzentrums informiert: „Warum wird nunmehr auf einen Lebensmittelmarkt verzichtet? Dies wäre hier oben der einzige Markt, der Sinn macht.“
Auch vor Ort hat Herbst seine Positionen noch einmal untermauert. „Es wird ja immer behauptet, dass es sich bei der Ikea-Ansiedlung um ein ergebnisoffenes Verfahren handelt. Aber das stimmt nicht, da die Stadt es will“, sagt er. Generell habe er nichts gegen das schwedische Möbelhaus, doch sei es ein Unding, dass ausgerechnet Ikea vor seiner Haustür eröffnet wird.
Seine Ehefrau Birgid Herbst bezweifelt zudem, dass mit einer möglichen Ikea-Ansiedlung viele neue Arbeitsplätze geschaffen werden. „Eine Bereicherung für den Standort wäre das vermutlich nicht, denn auch die Qualität möglicher neuer Stellen spielt eine Rolle. Da bin ich sehr skeptisch“, sagt Herbst. Sie befürchtet eine Zunahme des Lärms, der Messungen zufolge heute bereits bei 80 Dezibel liege.
Aktuell verärgert ist sie über das große Hinweisschuld der neuen Fertigausstellung. „Dieses scheußliche Ding ist beleuchtet und scheint nachts in unsere Zimmer. Ansonsten bringt es überhaupt nichts, da es von den Autobahnen nicht zu sehen ist“, sagt Herbst.
Anwohnerin Jutta Friedewald wohnt seit ihrer Geburt in der Nachbarschaft und sieht eine Ikea-Ansiedlung mit großer Sorge. „Die vielen Autos und der Lärm würde unsere Lebensqualität deutlich reduzieren. Das können viele leider nicht verstehen“, sagt Friedewald.