Kinder helfen mit kreativen Ideen bei Bolzplatz-Entwurf

Rund 50 Mädchen und Jungen berichteten von ihren Wünschen für das Areal an der Turnstraße. Die Tage des Aschebelags sind gezählt.

Kinder helfen mit kreativen Ideen bei Bolzplatz-Entwurf
Foto: Anna Schwartz

Heckinghausen. Der Bolzplatz an der Turnstraße sieht eher schlicht aus: roter Aschenplatz, zwei Metalltore, fertig. Wie er aussehen könnte, wenn ihn Kinder als Spielplatz gestalten dürften, das konnte man jetzt im Barmer Haus der Jugend erleben. Weil die Stadt den Platz neu gestalten will, hat sie einfach mal bei denen nachgefragt, die sich mit sowas auskennen — den Kindern.

An vier Tagen haben sich Kinder vom Jugendtreff Wichelhausberg, dem Kinderparlament und aus dem Quartier an der Turnstraße getroffen, Ideen zusammengetragen und Modelle gebastelt. Anja Gräve vom Jugendtreff: „30 Kinder sind an den Tagen jeweils mindestens gekommen. Die Hälfte etwa direkt aus dem Quartier.“

Drei von den jungen Planern sind Mallek, Rim und Nour. Die Mädchen stehen im Foyer des Haus der Jugend. Vier Modelle sind dort bei der Präsentation aufgebaut, Bilder hängen an einer Stellwand. Mallek richtet schnell noch etwas am Klettergerüst, Strohhalme stehen für die Kletterstangen, zusammengehalten werden sie mit Knete. „So ein Gerüst finden wir gut“, sagen sie. „Und so eine Röhrenrutsche.“ Die Schaukel, gehalten von Pfeifenreinigern, hat drei Plätze. „Die meisten Schaukeln haben zwei Plätze. Das ist zu wenig. Da gibt es immer Streit.“ Die Jungs aus ihrer Gruppe haben sich eine Bolzecke gewünscht. Playmobil-Männchen kicken auf einem grünen Tuch.

Aufgefordert, ihren Traumspielplatz zu gestalten, haben die Mädchen aber nicht nur an sich gedacht. „Das sollte ein Spielplatz für Große und Kleine sein“, sagen sie. Und darum gibt es in ihrem Modell einen Sandkasten für Kleinkinder sowie Bänke und Grün für Eltern. Übrigens auch zwei Mülleimer. Und, da kommen wieder ihre eigenen Vorlieben zum Tragen, eine Netzschaukel.

Unter den Spielgeräten sollte Tartan sein, finden die drei. „Der Rest wie beim Spielplatz Nordpark.“ Jedenfalls kein Ascheplatz mehr. Und Kunstrasen in der Bolzecke. „Hinfallen tut weh bei den Steinen jetzt, haben die Jungs gesagt.“

Von Seiten der Stadt ist Roman Bensch für die Planungen zuständig. „Rund 50 Kinder waren gestern bei mir im Büro“, erzählt er. Haben von ihren Ideen berichtet und ihn mit Fragen gelöchert. Ganz so wie in den Modellen wird es an der Turnstraße zwar nicht aussehen. Aber Bensch wird möglichst viel aufgreifen. Und seinen Plan den Kindern zeigen, was sie dazu sagen.

453 000 Euro hat die Stadt an Kosten eingeplant, 90 Prozent trägt das Land. 2018 geht es an der Turnstraße mit den Arbeiten los, Ende des Jahres soll alles fertig sein. Und wer weiß, vielleicht können Mallek, Rim und Nour dann auf einer Dreierschaukel schaukeln oder eine große Röhrenrutsche heruntersausen.