Nachgehakt Lante: Parkärger geht in nächste Runde

Anwohner liegen im Streit mit einem Autohändler. Der Vorwurf: Dessen Kunden parken die Straße zu.

Hatzfeld. Die Lante ist eine enge Straße. Sagen die, die dort wohnen. Und wer selbst einmal dort lang gefahren ist, wird das bestätigen. Viele Anwohner ärgern sich deshalb über einen unliebsamen Nachbarn, einen Autohändler, und vor allem dessen Kunden. Die, so der Vorwurf, parken regelmäßig alles zu. „Selbst für Fußgänger ist das Durchkommen manchmal kaum möglich“, sagt eine Dame, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Denn: Gespräche mit dem Händler, der seit gut einem Jahr dort sein Geschäft betreibt, seien nicht möglich. Stattdessen gebe es böse Worte, auch von den Kunden, manchmal sogar den Stinkefinger. Nach der ersten Berichterstattung Anfang 2015 habe sich die Situation zwar etwas gebessert. „Aber nur kurzzeitig. Jetzt ist es schlimmer als vorher“, sagt eine Nachbarin.

Foto: Anwohner

Das will die Stadt so nicht bestätigen. Pressesprecherin Martina Eckermann räumt allerdings ein, dass die städtische Verkehrsüberwachung allein zwei Mal pro Woche dort kontrolliere. Außerdem habe es in diesem Jahr 111 Einsätze an der Lante wegen des Parkärgers gegeben, 29 Mal hatten diese Verwarnungen zur Folge. Die Strafe werde sofort kassiert, da der Großteil der Kunden aus dem Ausland komme. Die „Knöllchen“ zu verschicken, mache da wenig Sinn, so Eckermann. „Auch mit dem Händler hat es schon zwei Gesprächsrunden gegeben.“ Der Eindruck der Stadt sei, dass dieser schon einiges dafür tue, die Situation zu verbessern.

Das sehen die Anwohner anders. Auch die Polizei habe man mehrfach alarmiert. „Wir sind aber nur für den fließenden Verkehr zuständig“, erklärt ein Sprecher der Behörde. Um den ruhenden Verkehr kümmere sich die Stadt. „Aber nicht ausreichend“, klagen die Anwohner. Wenn die Kontrolleure weg seien, gehe es wieder von vorne los. „Irgendwie fühlt sich niemand zuständig.“ Es gehe ja nicht nur ums Parken dort. Die Kunden, die teilweise über Nacht an der Lante stehen, verrichten ihre Notdurft in Vorgärten oder lassen ihren Müll einfach auf dem Gehweg liegen. „Und manche waschen ihre Autos dort mitten auf der Straße.“

Der Händler wollte sich gegenüber unserer Zeitung übrigens nicht äußern — wie schon bei der ersten Berichterstattung Anfang des Jahres.