Lichte Räume für das Berufskolleg am Haspel

Städtische Delegation besucht die Berufsschule an der B 7. Der Standort wird bis zum kommenden Sommer für rund 18 Millionen Euro komplett saniert.

Foto: Anna Schwartz

Unterbarmen. Eigentlich ist auch der Südflügel des derzeit im Umbau befindlichen Berufskollegs am Haspel leergeräumt, doch im ehemaligen Lehrerzimmer der Schule stehen noch grüne Relikte der Vergangenheit: Auf der Fensterbank fristen einige vertrocknete Kakteen ein ziemlich trauriges Dasein. Das Bild ist so herzergreifend, dass der Geschäftsführer des städtischen Gebäudemanagements (GMW), Hans-Uwe Flunkert, sich der vernachlässigten Büropflanzen erbarmt: „Die müssen wir evakuieren“, rät er Mitarbeiterin und Projektleiterin Astrid Fischer bei einem Rundgang durchs Gebäude.

Im Rahmen einer Rundfahrt zu mehreren Standorten haben sich in dieser Woche Stadtverwaltung — vertreten durch Oberbürgermeister Andreas Mucke — und GMW über den Stand der Bauarbeiten an fünf städtischen Schulen informiert. Und die sind am Standort am Haspel recht weit fortgeschritten. Der zur Wupper gelegene Gebäudekomplex ist bereits seit dem Sommer 2016 fertiggestellt, der Mittelteil folgt in diesem Sommer. Zudem sollen jetzt die Arbeiten in dem Südflügel angegangen werden — es ist der dritte und letzte Bauabschnitt für die vor drei Jahren begonnene Maßnahme. Die Baukosten liegt bei rund 18 Millionen Euro, 3,5 Millionen Euro davon zahlt das Land.

Die städtische Besuchergruppe wird bei der Stippvisite vor Ort von Projektleiterin Fischer und der Architektin Barbara Grädig (PBR Planungsbüro Rohling AG) durch die Schule geführt. Während im Südflügel, der demnächst im dritten Bauabschnitt in Angriff genommen wird, noch die Entkernung und der Umbau anstehen, sind in den beiden anderen Gebäudeteilen die Arbeiten bereits abgeschlossen beziehungsweise kurz vor dem Ende.

Mit dem für einen gelernten Diplom-Ingenieur eigenen Blick fürs Details nimmt OB Mucke dabei auch Kleinigkeiten in den Fokus. Die lila Fußleisten auf den Fluren stoßen auf Wohlwollen, auch die quietsch-orange angestrichenen WC-Räume sorgen für Aufmerksamkeit. Bei der Farbgestaltung werde auf ein modernes Ambiente wert gelegt, sagt Architektin Grädig. Jeder Fachbereich der Schule habe für die Klassenräume eine eigene Farbe gewählt.

Wobei die Farbeigestaltung eher am Ende der Arbeiten steht. Zuvor geht es um die Schadstoffsanierung, die Erneuerung von Versorgungsleitungen, die Überarbeitung der Brandschutzmaßnahmen oder die Schaffung von Barrierefreiheit. Auch die energetische Sanierung steht auf dem Programm. Um die Räume den Erfordernissen der Klassen anzupassen, wurden zudem Hohlböden verlegt, in denen bei Bedarf zusätzliche Kabel oder weitere Technik verlegt werden können.

Beim Gang durch den von den Bauarbeiten bislang noch unberührten Südflügel zeigt sich Mucke überrascht von der grundsätzlich noch guten Substanz des Gebäudes. Im Vergleich zu den schon fertiggestellten Bereichen der Berufsschule sieht man aber auch den Unterschied im pädagogischen Ansatz. Die Schulräume von Anfang der 1960er Jahre sind eher etwas düster und geschlossen, die neuen Räumlichkeiten in Wupperflügel und Mittelteil wirken dagegen licht und einladend. Modern gestaltete Schulen seien wichtig, weil sie eine „Wertschätzung für Kinder und Jugendliche“ darstellten und zum Lernen animierten, betont denn auch Mucke.