Nach Schließung: In Langerfeld fehlen Kita-Plätze
An der Flexstraße schließt eine Kita. Trotz eines Neubaus für vier Gruppen fehlen Kindergartenplätze.
Langerfeld. Langerfeld verliert insgesamt rund 75 Kindergarten-Plätze. Der Evangelische Kindertagesstättenverein (EKV) schließt seine Einrichtung an der Flexstraße zum 31. Juli 2013. Bereits ab August dieses Jahres wird die Einrichtung um eine Gruppe mit 25 Plätzen reduziert. Insgesamt gehen damit 50 Plätze verloren. Der Standort muss dem Träger zufolge aufgegeben werden, weil die zur Verfügung stehende Fläche nicht mehr den neuen Standards genügt und ein weiterer Ausbau des Kindergartens nicht möglich ist.
Weitere 25 Plätze sind bereits durch geplante Umstrukturierungen für den Ausbau der Betreuung unter Dreijähriger an der Kindertagesstätte Wilhelm-Hedtmann-Straße (ebenfalls EKV) weggefallen.
„Wir kommen in Langerfeld in einen Engpass“, sagt Cornelia Weidenbruch, Leiterin Stadtbetrieb Tageseinrichtungen für Kinder. „Insgesamt hat Wuppertals Osten ein größeres Defizit als der Westen. Das liegt auch daran, dass im Osten die Geburtenzahlen nicht so zurückgehen.“ Die Versorgung der Drei-bis Sechsjährige werden durch den Wegfall erschwert, der Ausbau U3 verlangsame sich. „Wir brauchen dringend neue Einrichtungen.“
Auch der geplante Neubau einer viergruppigen Einrichtung der katholischen Kirchengemeinde St. Raphael/St. Paul ändert daran nichts. Der Bau, der zum Kindergartenjahr 2012/2013 fertig werden soll, wird die bisherigen Einrichtungen an der Bornscheuerstraße und an der Marbodstraße ersetzen.
Doch es gibt bereits Planungen, die wegfallenden Plätze zu ersetzen: Stadt und Gebäudemanagement planen einen zwei- bis dreigruppigen Kindergarten in den Räumlichkeiten des ehemaligen Spielplatzhauses Leibusch.
Gleichzeitig wird derzeit geprüft, ob in Langerfeld eine neue evangelische Kindertagesstätte mit vier oder fünf Gruppen errichtet werden kann, so Robert Schmitt, Vorstandsvorsitzender des EKV. Eine Arbeitsgruppe aus Kirchengemeinde, Bürgern und EKV sei auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück. Die größte Hürde wird dabei wohl die Fragen nach der Finanzierung der Investitionskosten darstellen: Außer der Förderung von Plätzen für Kinder unter drei Jahren gibt es keinerlei öffentliche Zuschüsse für Neubauten. „Da weder die Kirchengemeinde noch der EKV in der Lage sind, eine siebenstellige Investitionssumme aufzubringen, wird die Zusammenarbeit mit einem Investor erwogen“, so Schmitt.