Was hilft gegen den Leerstand am Loh?
Anwohner und Eigentümer suchen gemeinsam nach Rezepten — zumal der Stadtteil ungenutztes Potenzial hat.
Loh. Wie viele andere Stadtteile auch hat der Loh derzeit ein Imageproblem — leerstehende Wohnungen und Ladenlokale, heruntergekommene Schaufenster und dreckige Fassaden. Anwohner, Eigentümer und Ladennutzer fürchten eine Abwärtsspirale, die sie aufhalten wollen. Zusammen mit dem Unterbarmer Bürgerverein, dem Büro für Quartierentwicklung und der Zwischennutzungsagentur trafen sie sich am Mittwochabend in der Unterbarmer Hauptkirche, um über mögliche Lösungswege für das Quartier zu diskutieren.
Dabei war eines klar: „Es wird schwierig, wenn sich jeder einzeln auf den Weg macht.“ Und so rief Gaby Schulten von der Zwischennutzungsagentur auf, an einem Strang zu ziehen. Gemeinsam könne man den Loh wieder zu einem nicht nur geographischen Mittelpunkt Wuppertals machen. Die rund 30 anwesenden Eigentümer und Ladenpächter sahen das genauso, stellten aber auch massive Probleme fest.
So würden die Verkehrslage und etliche Halteverbote Laufkundschaft verhindern: „Man kann nicht mal eben anhalten und reinspringen.“ Dazu sei die Moral der Mieter stark gesunken — die eh schon niedrigen Mieten würden nicht gezahlt, die Immobilien schlecht behandelt und nach kurzer Zeit seien die meisten Läden sowieso wieder leer. „Ein Geschäft ist die Vermietung in diesem Stadtteil nicht mehr.“ Heiß diskutiert wurde auch die mögliche Nutzung der Ladenlokale für eine Nahversorgung mit Lebensmitteln — zumal viele Bäcker, Gemüsehändler und Metzger bereits ihre Läden geschlossen haben.
Doch wurde auch ein enormes Potenzial für den Loh festgestellt: Der neu gestaltete Spielplatz an der Wupper, die Anbindung an die Schwebebahn und das Gründerzeitambiente seien Pluspunkte. „Gerade auch durch den Bau der Junior-Uni werden bald viele Leute ins Quartier kommen, die sonst nicht kommen würden“, meinte Andreas Mucke vom Büro für Quartierentwicklung. Auch die Anbindung an die Nordbahntrasse wurde als Umfeldverbesserung gewertet.
In wenigen Wochen will sich die Gruppe nun wieder treffen, um weiter über den Loh zu diskutieren und dann bald auch konkrete Verbesserungen umsetzen. Der erste Schritt ist nun getan und doch: „Es gibt viel zu tun.“