Roms großer Feldherr trifft auf Britney Spears
Schüler vom Berufskolleg Werther Brücke brachten den Mordfall Caesar auf die Bühne.
Barmen. Werther litt, jedenfalls laut Goethe, der die unglückliche Liebschaft des Rechtspraktikanten zum Romanthema nahm. Über die Karamellbonbons „Werthers Echte“ fand die Theater-AG vom Berufskolleg Werther Brücke zu ihrem vielschichtigen Namen: „Werthers echte Stars“.
Wortwitz war ein Baustein, als die jungen AG-Teilnehmer ihre Eigenproduktion „Gaius Julius Caesar“ auf die Bühne brachten. Gemeinhin sollte man den Ausgang eines Theaterstücks nicht verraten, doch in diesem Fall war das dicke Ende schon im Untertitel angedeutet: „Diktator auf Lebenszeit, kann er haben.“
Nicht die Ideen, sondern die Iden des März waren es, die Caesar (Sven Roland) zum Verhängnis wurden. Spätestens aus „Asterix“ ist bekannt, dass die Römer immer einen zitierfähigen Spruch auf der Zunge hatten, was auch für Caesars letzte Atemzüge gilt. „Tu quoque fili!“, soll er im Sterben gehaucht haben, „auch du, mein Sohn!“
Dem lebenden Shooting-Star des römischen Imperiums dichteten die Schüler einen Satz des Sonnenkönigs an: „Das Reich bin jetzt ich.“ Solche Versatzstücke aus dem unerschöpflichen Vorrat der Historie waren es, die den Stoff zum Genuss machten.
Selbstverständlich durfte da auch die Bourrée aus Johann Sebastian Bachs Lautensuite ertönen, Caesar über Handy seine Ränke schmieden und das Triumvirat beim Kartenspiel die Länder der Eurozone verzocken. Knappe Dialoge und rasche Szenenwechsel ergaben ein collagenhaftes Stück, in dem Caesar von Feldzug zu Feldzug huschte, um binnen einer Stunde ins kühle Grab zu sinken. Unterwegs begegnete er sogar Britney Spears. Tiefsinn, aktuelle Bezüge und echter Teamgeist mischten sich da zum Hit.