Sänger übernehmen den Staffelstab
In der Immanuelskirche ging der Staffelstab der Kirchenmusikalischen Stafette der Evangelischen Kirche weiter.
Unterbarmen. Mehr als 200 Sänger übernahmen gestern in der Immanuelskirche den Staffelstab der Kirchenmusikalischen Stafette der Evangelischen Kirche im Rheinland. Wobei der Staffelstab die Gestalt eines großen, altertümlichen Koffers hatte, der gut sichtbar für alle auf der Empore lag. Die Kirchenmusiker der vorhergegangenen Stationen haben schon Programmhefte, Bilder und Zeitungsartikel eingeklebt. Jetzt hütet ihn Kreiskantor Achim Maertins und überbringt ihn am Ende der Woche nach Bad Sobernheim an der Nahe.
„Die Stafette ist ein schönes Angebot, die Kirchenmusik darzustellen und das Singen weiter zu aktivieren“, freute sich Maertins. 16 größere und kleinere Konzerte mit Chorgesang und Orgelmusik erfreuen bis dahin die Zuhörer in Kirchen zwischen Vohwinkel, Cronenberg und Wichlinghausen. Am Eröffnungsgottesdienst sangen der Neue Chor Cronenberg, die Evangelischen Kirchenchöre von Katernberg, Heckinghausen und Wichlinghausen, die Heinrich-Schütz-Kantorei Vohwinkel, die Kantorei Barmen-Gemarke sowie der Chor der Johanneskirche gemeinsam. Der Vohwinkeler Kantor Maertins, die Wichlinghauser Kantorin Angelika Kozinowski-Werler und Wolfgang Kläsener von der Kantorei Barmen-Gemarke dirigierten den Riesen-Chor abwechselnd und saßen alle auch an der Orgel.
Schon im Gottesdienst, bei dem Superintendentin Ilka Federschmidt predigte, hatten die Sänger viel Gelegenheit, sich zu präsentieren. Anschließend folgte eine kurze Chormatinee mit Werken von César Franck, Felix Mendelssohn Bartholdy und Franz Schubert. „Wir wollten den Chören neue Erfahrungen bescheren“, nannte Maertins ein Argument für die Programmauswahl. Auch das Themenjahr Luther spielte eine Rolle. Durch die vielen Sänger erhielten die Chöre eine beeindruckende Stimmkraft — auch wenn bei der kurzen gemeinsamen Probenzeit kein völlig inniges Ensemble entstehen kann. Doch in den Fugen artikulierten die Chöre klar und durchsetzungskräftig.
Hayat Chaoui sang die Mendelssohn-Hymne mit strahlend schönem Sopran. In Schuberts G-Dur-Messe gesellten sich Björn Köller und Ferdinand Junghänne zu einem schönen Terzett dazu. Es bleibt den Chören zu wünschen, dass die folgenden Konzerte ein noch größeres Publikum finden als die eher mäßig besuchte Eröffnungsmatinee.