„Schildbürgerstreich“: Die Beinahe-Lösung an der Lante
Stadt hat Ausweichbuchten angelegt — doch die sind zu eng für zwei größere Pkw.
Hatzfeld. Die Straße Lante sollte Ausweichbuchten bekommen. So hatte es die Stadt versprochen. Ein Zugeständnis an die Anwohner nach den hitzigen Diskussionen, die der Verkauf eines Teilstücks der Straße an die Firma Bovenkamp ausgelöst hatte. Doch das Ergebnis bezeichnet Gisela Schlüter, Anwohnerin und Mitglied der Ratsgruppe DCW, als Schildbürgerstreich.
Zwei Buchten sind es geworden, doch ein Ausweichen dürfte schwierig werden. „Höchstens für Fußgänger“, sagt Schlüter. Bei zwei Autos wird es fast unmöglich. „Kein Wunder, es sind ja nur knapp über vier Meter Platz, das haben wir nachgemessen“, erklärt Schlüter. Eine Messung am Donnerstag ergab exakt 4,20 Meter. „4,10 Meter entsprechen den Richtlinien von 2006“, sagt eine Mitarbeiterin des Ressorts Straßen und Verkehr. Das reiche für „normalbreite Pkw“.
Doch was heißt „normal“? Laut einer Liste des ADAC misst ein durchschnittlicher Wagen inklusive Spiegel schon um die zwei Meter. Von SUV’s ganz zu schweigen. „Es ist eng“, räumt auch die Mitarbeiterin der Stadt ein. Allerdings seien die Pläne mit den Maßen mehrfach vorgestellt worden, auch bei Anwohnern. Und, das sei der Hauptgrund, bei dem „minimalen Platz und dem minimalen Aufwand“ sei einfach nicht mehr möglich gewesen, so die Mitarbeiterin. Möglichst kostensparend musste gearbeitet werden. Etwa 10.000 Euro wurden für die Buchten veranschlagt, mehr sei nicht drin. Breitere Buchten seien einfach zu teuer.
„Rausgeschmissenes Geld, das hätte man sich auch ganz sparen können“, sagen jetzt die Kritiker. Dabei ist Gisela Schlüter ehrlich. Eine dringende Notwendigkeit für die Buchten bestehe nicht. Schließlich lebten die Anwohner der Lante schon seit langem mit dem engen Teilstück. Aber wenn die Stadt schon groß die Buchten ankündige, dann solle sie es auch richtig machen und „nicht so ein Pseudo-Ding hier hinsetzen“, so Schlüter.
Ähnlich sehen das auch Bezirksbürgermeister Hans-Hermann Lücke (CDU) und Herbert Fleing vom Bürgerverein Hatzfeld. „So ist das eine ganz schlechte Lösung“, sind sich beide einig.