Sanierung Schuchardstraße wird generalüberholt
Die Parallelstraße zum Werth erhält ab dem kommenden Sommer ein neues Gesicht. Die Stadt investiert rund 800 000 Euro.
Barmen. Noch ist die Gestaltung des Pflasters in der Schuchardstraße recht uneinheitlich und auch nicht sonderlich attraktiv. Zudem sind die Arbeiten der Wuppertaler Stadtwerke (WSW) an den zentralen Versorgungsleitungen nur notdürftig asphaltiert. Doch das soll sich nach dem Willen der Stadt ab dem kommenden Sommer ändern. Ab Juli soll die Fußgängerzone in der Schuchardstraße, der Lindenstraße und Rolingswerth ein neues Pflaster erhalten. Damit soll dieser Bereich der Fußgängerzone erstmals seit seiner Einrichtung in den 1960er Jahren eine Generalüberholung erfahren.
Auf seiner letzten Sitzung hatte die Bezirksvertretung Barmen mit 18 Ja-Stimmen für das neue Gestaltungskonzept gestimmt. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 800 000 Euro. Das Geld wird über das Kommunalinvestitionsförderungsgesetz zur Verfügung gestellt: 90 Prozent der Summe zahlt der Bund. Insgesamt soll eine Fläche von rund 3500 Quadratmetern neu gestaltet werden.
Für Bezirksbürgermeister Hans-Hermann Lücke (CDU) ist die Maßnahme dringend geboten. „Dieser Bereich der Fußgängerzone sieht vor allem nach den Arbeiten der WSW jetzt wirklich ungastlich aus“, sagt er. Durch die Umbauarbeiten könne die Attraktivität dieses Bereiches der Fußgängerzone wieder gesteigert werden.
„Das ermuntert dann vielleicht den einen oder anderen Inhaber, sein Geschäft an die nächste Generation weiterzugeben“, sagt Lücke. Hier gelte es, den „Trading-Down-Effekt“ zu verhindern. Eine schlechte und unattraktive Lage sorgt für Leerstand, Leerstand sorgt für den weiteren Wegzug von Einzelhändlern.
Die Stadt hofft, mit den Maßnahmen die Barmer Innenstadt als Begegnungszentrum für alle Bevölkerungsgruppen wieder attraktiver machen zu können. Zugleich soll der Einzelhandel gestärkt werden. Durch die Neupflasterung soll die Fußgängerzone deshalb vereinheitlicht und klarer strukturiert werden. Im Laufbereich wird großflächig ein heller Pflasterstein aus Granit verlegt, in den Kreuzungsbereichen von Straßen oder Passagen ein dunklerer Farbton gewählt. Nach Angaben von Lücke soll dabei ein Material verwendet werden, von dem plattgetretene Kaugummis leichter als bislang gelöst werden können. Um sehbehinderten oder blinden Menschen die Orientierung zu erleichtern, soll in der Mitte der Straße ein „farblich kontrastiertes Leitsystem“ eingebaut werden, das zugleich als Einlaufrinne für die Entwässerung dient.
Neben der neuen Pflasterung sehen die Umbauarbeiten auch eine bessere Beleuchtung sowie neue Sitzgelegenheiten und Papierkörbe vor. Die Gestaltung des Stadtmobiliars und die Beleuchtung sollen sich an den bereits im Werth und am Alten Markt vorhandenen Elementen orientieren. Die neue Pflasterung wiederum könnte nach Angaben des Bezirksbürgermeisters auch als Vorbild für „die Neugestaltung des Werth“ dienen.
In einem ersten Schritt haben die Stadtwerke bereits Anfang 2016 damit begonnen, die zentralen Versorgungsleitungen zu erneuern. Aus Kostengründen wurden die Baugruben zunächst nur provisorisch mit Asphalt verschlossen. Mit den im kommenden Jahr anstehenden Pflasterarbeiten soll dann die endgültige Oberflächengestaltung folgen. In einzelnen Randbereichen werden die Arbeiten der WSW aber vermutlich noch bis Mitte kommenden Jahres dauern. Wichtig für die Attraktivität einer Innenstadt ist auch die Vermeidung von bestehenden oder neu entstandenen Baulücken. Hier gibt es seit dem Abriss eines Gebäudes, in dem früher einmal die Stadtwerke eine Filiale hatten, eine große Leerstelle zwischen Schuchardstraße und Werth.
Die Lücke in der Bebauung soll nach Angaben des Bezirksbürgermeisters von einem privaten Investor bebaut werden, dort soll auch wieder ein Geschäft eröffnet werden. Weitere Einzelheiten möchte er mit Verweis auf das noch laufende Verfahren zunächst nicht preisgeben.