Eltern-Engagement Spielplatzretter wollen Unterstützung
Weil Eltern sich engagieren, rutscht eine Anlage in der Prioritätenliste nach hinten.
Nächstebreck. Dass es heute den Mehrgenerationenspielplatz (MGS) Dellbusch gibt, ist Verdienst des Fördervereins MGS Dellbusch. Denn als der Platz in den 70er Jahren angelegt wurde, war er ein toller Platz für Kinder. Ende der 90er Jahre hatte er hingegen schon sehr gelitten und stand 2005 vor dem Aus.
In der Spielplatzflächenbedarfsplanung von 2012, die die Reihenfolge der Sanierungen regelt, tauchte Dellbusch ganz weit hinten auf. „Deshalb haben wir einen gemeinnützigen Verein gegründet“, sagt Jeanette Wölling.
Der Erfolg der Eltern- und Nachbarschaftsinitiative ist beeindruckend. Heute ist der Platz wieder attraktiv für alt und jung. Neben Balancier- und Kletterelementen gibt es auch einen Bouleplatz für Erwachsene. Weitere Angebote sind in Planung. Doch damit ergibt sich für den Verein zur Rettung des Spielplatzes ein ganz neues Problem. „Wir dachten, wir schießen mit unserem Engagement unverzüglich an die Spitze der Prioritätenliste“, sagt Wölling. „Aber genau das Gegenteil ist der Fall.“ In der neuen Prioritätenliste, die die Spielplatzsanierungen für die Jahre 2015 bis 2017 regelt, taucht der Mehrgenerationenplatz wieder nicht auf. Wöllings Befürchtung: Weil der Platz durch das Engagement des Vereins wieder so proper und einladend aussieht, sieht die Stadt auch in Zukunft keine Notwendigkeit, in den Standort zu investieren. Dabei erhofft sich der Verein dringend weitere Spielgeräte.
Über kurz oder lang wird wohl eine neue Rutsche fällig, und Bewegungselemente für Senioren sind auch bereits eingeplant. Der Verwaltung wiederum sind die Hände gebunden, sie muss sich am Flächenplan orientieren.
Hoffnung macht jetzt eine Vorlage aus dem Rathaus. Spielplätze, für die sich Eltern und Spielplatzpaten engagieren, sollen unterstützt werden. Worin genau diese Unterstützung besteht und ob sie auch für Initiativen wie die für den MGS Dellbusch gilt, ist unklar. Burkhard Rücker, CDU-Fraktionssprecher in der Oberbarmer Bezirksvertretung, will genau diese Fragen jetzt klären lassen. Er macht aber auch klar: „Wenn private Initiativen die Plätze gut aufstellen, können sie nicht anschließend ganz oben auf der Liste stehen.“ Immerhin, gerade hat das Jugendamt die Kosten für die Pfosten eines Balancierseils übernommen. Die Slackline soll am 30. April kommen.