Baustelle Stillstand auf dem Carnaper Platz

Der Ausbau zum befestigten Parkplatz verzögert sich um sechs bis neun Monate.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Barmen. . Der Carnaper Platz soll zu einem befestigten und bewirtschafteten Parkplatz ausgebaut werden. Die Autofahrer werden erst ab dem kommenden Sommer dort Parktickets ziehen müssen. Der Baubeginn, der ursprünglich für diesen Herbst vorgesehen war, verschiebt sich um sechs bis neun Monate. 760 000 Euro wird der Umbau des Platzes, der weiterhin temporär als Kirmes- und Zirkusplatz genutzten werden soll, die Stadt kosten. Die Sanierung beginnt frühestens im ersten Quartal 2019.

Laut Stadtdirektor Joannes Slawig hat es Probleme bei der juristischen Bewertung der Ausschreibung gegeben. Gesucht wird ein Parkplatzbetreiber, der die Technik aufbaut und den Parkplatz bewirtschaften wird. Die Bewerbungsfrist endet am 30. Oktober. Im Anschluss daran soll der Pachtvertrag mit dem Bieter abgeschlossen werden. Die Stadt wird in Zukunft Einnahmen aus der Pacht erzielen, wobei die zu erwartenden Einnahmen lediglich die Kosten für die Pflege und Erhaltung des Platzes decken werden. Finanziert wird der Umbau aus der Stellplatzrücklage. „Ich hoffe, dass es die letzte Terminänderung sein wird. Der Umbau des Carnaper Platzes soll bald zum Abschluss gebracht werden“, lautet der Wunsch von Johannes Slawig.

Eine Teilfläche an der Ecke Bromberger Straße/Carnaper Straße war bisher von der Nutzung als Festplatz ausgenommen. Die Altentagesstätte dort wird solange bestehen bleiben, bis die Verwaltung einen neuen Standort gefunden hat. Die Suche gestaltet sich aber offensichtlich schwieriger als erwartet. Das Ladenlokal eines Steinmetzbetriebes wurde inzwischen abgerissen. Die Planung sieht keine Baumfällungen in diesem Bereich vor, es müssen aber vier Bäume im Böschungsbereich gefällt werden. Wie viele Bäume insgesamt weichen müssen, stehe noch nicht fest. „Die Kanalsanierung durch die WSW ist abgeschlossen“, vermeldet Johannes Slawig einen Baufortschritt.

„Ich bin enttäuscht von der Entwicklung“, sagt Bezirksbürgermeister Hans-Hermann Lücke (CDU). Er könne nicht nachvollziehen, warum die Ausschreibung vier Monate nach dem Beschluss der Ratsgremien begonnen habe. „Gerade das Thema Carnaper Platz hat doch in seiner heißen Phase das Vertrauen der Bürger in die Verwaltung gestört. Daher habe ich erwartet, dass das Thema zügiger behandelt wird“, so Hans-Hermann Lücke. Er erwarte nun, dass die Sanierung des Carnaper Platzes 2019 abgeschlossen wird. „Wir brauchen Planungssicherheit, denn der Platz soll auch im kommenden Jahr für Kirmes- und Zirkusveranstaltungen genutzt werden. Und für viele Familien ist es von großer Bedeutung, ob der Kinderzirkus Casselly in den Sommerferien wieder auf dem Carnaper Platz stattfinden kann“, sagt Lücke.

Zur Vorgeschichte: Die Stadt hatte den Carnaper Platz zwischenzeitlich an die Wuppertaler Stadtwerke verkauft, die dort ihre neue Konzernzentrale bauen wollten. Nach heftigen Protesten von Bürgervereinen und Anwohnern, die um ihren Festplatz beziehungsweise ihre kostenfreien Parkplätze fürchteten, wurde der Ratsbeschluss rückgängig gemacht. Mit der Bewirtschaftung des Parkplatzes soll nun verhindert werden, dass ein Großteil der Stellflächen von WSW-Mitarbeitern als Dauerparkplatz genutzt wird.