Trassenpate entdeckt eingezäunten Stollen in Barmen
Stadt birgt nach einem Hinweis 30 alte Fässer mit Abfall und Teeröl. Wer sie dort deponiert hat, ist unklar.
Barmen. Es war ein geheimnisvoller Fund, den Gerd Held vor kurzem an der Wuppermannstraße, ganz in der Nähe des Nordbahntrassenzugangs Heubruch, machte.
Held ist einer der Trassenpaten, die sich um Ordnung und Sauberkeit auf dem Schnellweg kümmern. Als er mal wieder unterwegs war, sah er Spaziergänger mit Hunden von einem verwilderten Gelände gegenüber dem Haus Wuppermannstraße 4 kommen. Neugierig lief er ein Stück hinein und machte eine seltsame Entdeckung: „Da ist ein Stollen in den Stein gehauen, der mit einem Gitter verschlossen ist“, sagt Gerd Held.
Er fragte sich: Was könnte sich dahinter verbergen? Seine Vermutung: Sucht da vielleicht jemand nach Bildern und Wertsachen aus dem Zweiten Weltkrieg?
Die Nachfrage bei der Stadt führt zu einer ganz anderen Geschichte. „Das Umweltamt ist dort vor Weihnachten aktiv geworden“, berichtet Stadtsprecherin Martina Eckermann. Beim Geocaching — einer Art Schatzsuche mit modernen Navigationsgeräten — habe ein Teilnehmer einen Schatz in dem Stollen verstecken wollen, Teerölgeruch vernommen und das ordnungsgemäß der Stadt gemeldet.
Mitarbeiter des Ordnungsamtes entdeckten bei der Überprüfung etwa 30 alte Fässer. „Sie waren teilweise leer, teilweise enthielten sie aber auch Abfall, Flüssigkeiten und altes Teeröl“, sagt Martina Eckermann. „Die Fässer müssen irgendwann dort entsorgt worden sein.“
Noch vor Weihnachten barg das Umweltamt die Fässer und sperrte den Stollen mit einem Gitter ab. Bei einer Begehung mit der Kriminalpolizei und dem Grundstückseigentümer, der Immobilienfirma Aurelis Real Estate, stellte sich heraus, dass der Stollen nur wenige Meter in die Erde führt. Derzeit lagern darin noch einzelne Briketts.
In Kürze will das Umweltamt den Stollen noch einmal begehen, um eine Gefahr für Boden und Grundwasser durch mögliche Rückstände von Teerölen auszuschließen. „Gegebenenfalls wird der Eigentümer noch ein Gutachten erstellen lassen, um endgültig sicher sein“, so Eckermann. Wer die Fässer dort deponiert haben könnte, ist laut Stadt noch völlig unklar. Gerd Held hat aber eine Vermutung: „In der Nähe war früher eine Tankstelle, die bei Autofahrern sehr beliebt war, weil man dort günstig tanken konnte. Vielleicht hat die hier etwas entsorgt?“