Verkehrskontrollen sollen Einbrecher abschrecken

Mit Kontrollen am Straßenrand will die Polizei den Druck auf Täter erhöhen, die mit dem Auto nach Wuppertal kommen.

Einern.Wer am Dienstagnachmittag vom Raukamp über den Mollenkotten zur Autobahnauffahrt Oberbarmen fuhr, konnte gleich zweimal von der Polizei angehalten werden. Allerdings fast nur, wenn sein Auto kein Wuppertaler Kennzeichen hat. Denn vor allem Fahrzeuge aus dem Umland und dem Ruhrgebiet wurden bei verstärkten Verkehrskontrollen der Polizei angehalten.

Die Kontrollstellen, die auch an der Nevigeser und der Märkischen Straße aufgebaut wurden, sind Teil eines neuen Konzeptes zur Vorbeugung und Verfolgung von Wohnungseinbrüchen. In den kommenden Monaten wird es immer wieder solche Kontrollen geben.

Der Grund ist klar: Allein im Jahr 2007 wurden in Wuppertal mehr als 1000 Einbrüche verübt. Die Polizei geht davon aus, dass ein Großteil der Delikte nicht von Wuppertalern begangen wurde.

Deshalb hielten die Einsatzkräfte gestern vor allem Auswärtige an: "Wir wollen nicht den durchschnittlichen Wuppertaler Polo-Fahrer kontrollieren, sondern gezielt verdächtige Personengruppen", erklärte der Leiter der Ermittlungskommission Wohnungseinbruch, Frank Gartmann. Zu diesen Gruppen gehörten vor allem Fahrer von Kleintransportern, Pickups und Mietwagen. Dabei ging es den Beamten nicht nur um den direkten Erfolg: "Wenn wir bei den Kontrollen einen gestohlenen Picasso finden, wäre das natürlich ein schöner Erfolg. Aber primär geht es uns um das Sammeln von Informationen", so Gartmann.

Konkret heißt das: Halten sich Personen in Wuppertal auf, die wegen Einbruchs vorbestraft sind? Entdecken die Beamten Werkzeuge, die sich zum Wohnungseinbruch eignen? Gibt es jetzt, zum Beginn der "dunklen Jahreszeit", eine Häufung von verdächtigen Fahrzeugen? Denn der Zeitpunkt der Kontrollen ist nicht zufällig gewählt: Rund zwei Drittel aller Einbrüche werden in den Monaten zwischen Oktober und März verübt.

Deshalb ruft die Polizei besonders im Winter zur erhöhten Wachsamkeit auf. "Besonders schade ist, dass wir kaum noch Hinweise aus der Nachbarschaft von Opfern bekommen", sagt der Einbruch-Spezialist bei der Polizei, Manfred Bruns. "Es ist besser, wenn jemand einmal zu oft anruft, als wenn er es gar nicht tut."