Vor 50 Jahren gründete sich der Damenkegelclub "Goldene Kugel"
Der Verein hilft den Mitgliedern auch über Krisen hinweg.
Langerfeld. Dass ihre Männer im Gesangverein „Cäcilia“ fröhlich ihre Lieder schmetterten und jede Menge Spaß dabei hatten, brachte zu Karneval vor 50 Jahren 15 junge Ehefrauen auf die Idee, auch etwas zusammen zu unternehmen. Nach reiflicher Überlegung gründeten Rita Lange und Christel Overath den Damenkegelclub „Goldene Kugel“, und der ist nun ein halbes Jahrhundert alt und erfreut sich nach wie vor jugendlicher Vitalität. 14 Mitglieder zählt die muntere Schar, die sich einmal im Monat auf der Kegelbahn im Lokal „Samos“ Ecke Grundstraße in Langerfeld trifft und von 17 bis 20 Uhr Jagd auf „alle Neune“ oder gar „Naturkränze“ macht.
„Drei aus unserer Gründungsversammlung sind inzwischen verstorben, andere sind in andere Städte verzogen und wieder Neue dazu gekommen“, erzählt Rita Lange (74) und hält 14 auch für eine gute Zahl. „Dann können wir immer zwei Mannschaften bilden, die in der letzten Stunde gegeneinander spielen.“
Dabei geht es hoch her, und zwar mit vollem Ehrgeiz. „Pudel kosten zehn, verlorene Spiele 25 Cent. Dann kommt etwas in die Kegelkasse.“ Die wird dann einmal pro Jahr geplündert, wenn es auf Kegeltour geht.
„Früher haben wir gern Mosel- und Rheinfahrten mit Tanz unternommen. Jetzt sind es mehr Städtetouren, die wir zusammen machen. Wir waren in Leipzig, in Dresden mit Besuch in der Semper-Oper, in Hamburg beim Musical oder am Edersee beim Ritter-Mahl ohne Besteck“, erinnern sich Christel Overath und „Neuzugang“ Heide Groß („Ich bin erst 15 Jahre dabei“) mit Vergnügen.
Mit dabei ist auch Gisela. „Die ist schon 86 Jahre alt, aber immer noch ein Ass. Wenn mal links oder rechts ein Bauer geholt werden muss, dann macht die Gisela das“, spricht man mit Hochachtung über die „Alterspräsidentin“.
Freude und unbeschwertes Beisammensein bestimmen die Kegelabende. Aber die „Goldene Kugel“ hat auch noch eine weitere Funktion. „Einige von uns haben schon ihren Ehemann oder Lebensgefährten verloren. Und dann ist es gut, wenn man eine Gemeinschaft hat, die einen auffängt“, weiß die verwitwete Rita Lange aus eigener Erfahrung.