Wichlinghauser Vorträge gehen in die nächste Runde
Das Projekt war so erfolgreich, dass es weitergeführt wird — auch wenn die Förderung aus dem Programm „Soziale Stadt“ ausgelaufen ist.
Wichlinghausen. Der Schädelfund im Nordpark aus dem Jahr 2007 hat die Wuppertaler fasziniert. Das Fragment wurde entdeckt, als der Orkan Kyrill in der Grünanlage mehrere Bäume entwurzelt hatte. Schnell war klar: Es ist ein Menschenschädel. Der Archäologe Jörg Scheidt ging bei einem gut besuchten Vortrag im Rahmen der Wichlinghauser Vorträge den Fragen nach, wo der Schädel herkommt und ob es sich vielleicht sogar um einen mehr als 100 Jahre zurückliegenden Mord handeln könnte.
Die Veranstaltung war nur eine von zehn Vorträgen, die mit Unterstützung des Verfügungsfonds realisiert hat. Nach zehn Monaten ist jetzt die Förderung aus dem Programm „Soziale Stadt Oberbarmen Wichlinghausen“ für die Wichlinghauser Vorträge ausgelaufen. Doch das Projekt, das Menschen aus anderen Stadtteilen nach Wichlinghausen bringen sollte, war so erfolgreich, dass es weitergeht.
„Wir hatten bei den Vorträgen meistens zwischen 13 und 30 Zuhörer, und einige davon kamen aus anderen Stadtteilen“, fasst der Wichlinghauser Historiker zusammen. Die Themen waren ganz unterschiedlich und sprachen damit viele Menschen an. Einmal ging es beispielsweise um die Technik der Bergbahn, ein anderes Mal um „Big Data“. Geschichte, Architektur, Psychologie, Medien: Die Auswahl war groß.
Mit spannenden und unterhaltsamen Themen geht es nach Ende der Finanzierung weiter. Mit 8500 Euro war das Projekt veranschlagt worden. „Doch ich habe weniger gebraucht“, erklärt der Organisator. Das Teuerste sei die professionelle Werbung gewesen. Auf die müsse er jetzt verzichten, bedauert Heiko Schnickmann. Er freut sich aber, dass die Stadtbibliothek Wuppertal die Veranstaltungsplakate, die er nun auf eigene Kosten gedruckt hat, in allen Geschäftsstellen aushängt. Damit bleibt die Grundidee lebendig, Nachbarn aus anderen Stadtteilen nach Wichlinghausen einzuladen. Außerdem hat Schnickmann Vereine um Unterstützung für die Fortführung des Vortrags-Projektes gebeten — mit Erfolg.
So steht der nächste Vortrag am Freitag, 15. September, um 19.30 Uhr an. Im Stadtteilzentrum Wiki, Westkotter Straße 194, erzählt Nzumba G. Makanisa über den Kongo: „Der bunte Kongo. Ein afrikanisches Land unter der Lupe“. Sie wird über Vergangenheit und Zukunft des Landes berichten. Zudem gibt’s Lieder und Landesspreisen. neuk