Ein Fluss im Wandel Wupperprojekt in Laaken ist vollendet
Laaken · Wupperverband und Vorwerk stellen das Ergebnis des Projekts vor, das den Fluss für Fische wieder lebenswert gemacht hat.
. 1100 Meter lebendige Wupper wurden am Freitag per Fotos und Computer-Animation, aber auch in Natura vorgestellt, als der Wupperverband und die Firma Vorwerk in den Rohbau des künftigen Fertigungswerks für Elektromotoren in Laaken eingeladen hatten. Ein Projekt, das 2016 vom Wupperverband in Kooperation mit Vorwerk, und mit Förderung des Landes NRW, in Angriff genommen und in Rekordzeit in zwei Abschnitten fertiggestellt worden ist.
Berechtigter Anlass für eine Feier, an der außer Georg Wulf, dem Vorstand des Wupperverbandes, und Günter Poppen aus der Vorwerk-Geschäftsführung auch die ehemalige Wuppertaler Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher in ihrer neuen Eigenschaft als Düsseldorfer Regierungspräsidentin und Oberbürgermeister Andreas Mucke sowie der Ehrenvorsitzende des Vorwerk-Beirates, Dr. Jörg Mittelsten Scheid, teilnahmen. Was sie und die Gäste bei einem Blick aus dem Fenster in Richtung Wupper sahen, ließ nicht nur jedem Naturfreund das Herz aufgehen: Aus einem einstmals öden, langweiligen und oft genug schmutzigen Kanal war ein Fluss geworden, der dank entstandener bewachsener Inseln, „Totholz“ und mächtigen Felsbrocken verschiedene Fließgeschwindigkeiten aufweist und zum Teil um das Doppelte verbreitert wurde. Dadurch gibt er Fischen und Kleinlebewesen ausreichenden unbelasteten Lebensraum.
Das Projekt sei auch eine Wertschätzung für die Mitarbeiter
Die Wupper fließt nun mitten durch das Werksgelände, auf dem eine ganze Reihe von neuen Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionsstätten entstehen. „Wir möchten, dass unsere Mitarbeiter gern zur Arbeit kommen, und dazu trägt eine wunderschöne Umgebung, wie sie hier entstanden ist, entscheidend bei“, erklärte Günter Poppen. „Deshalb waren wir uns schnell einig, das Projekt auch als Wertschätzung gegenüber unseren Mitarbeitern zu unterstützen.“ Darüber hinaus sprach Poppen auch über eine „Wiedergutmachung“ gegenüber dem lange missbrauchten Fluss, der der Stadt ihren Namen gegeben hat.
Georg Wulf ließ aus Sicht des Wupperverbandes die relativ kurze Geschichte der Wupper-Renaturierung in Laaken noch einmal Revue passieren und freute sich, dass ein heimisches Unternehmen seine Sympathie gegenüber dem Heimatfluss so wirkungsvoll demonstriert. „Ein wunderbares Projekt“, schwärmte Wulf geradezu und meinte scherzhaft in Richtung Oberbürgermeister: „Wenn Sie sich schon am Döppersberg wohlfühlen, dann finden sie hier bestimmt einen weiteren attraktiven Punkt.“
Andreas Mucke dankte der Firma Vorwerk und dem Wupperverband, die eine Maßnahme von unschätzbarem Wert auf den Weg und zu einem guten Schluss gebracht hätten.
Birgitta Radermacher hatte in ihrer kurzen Ansprache ein paar statistische, durchaus schmeichelhafte Zahlen zum Thema Wasserrahmen-Richtlinien zur Hand: „Bundesweit werden hier acht Prozent erreicht, in NRW sind es zehn Prozent, doch der Wupperverband bringt es auf 25 Prozent Erreichungsgrad.“ Herzlicher Beifall, der aber auch Dirk Zöller, dem Leiter der technischen Dienste bei Vorwerk galt, der mit seinem Team das Projekt so umgesetzt hatte, dass die neuen Gebäude im Frühjahr 2019 bezogen werden können.