„Gelper Hof“ ist wieder geöffnet
Der Neffe des Wirtes übernimmt das Traditionslokal.
Cronenberg. Bei den Gelpetal-Freunden wird es sich schnell herumsprechen: Das Traditionslokal „Gelper Hof“ hat wieder geöffnet. Nachdem im Juni vergangenen Jahres die Wirtin Ruth Dänner-Henk verstarb, konnte der 87-jährige Witwer Helmut Dänner das 130-jährige Lokal nur noch gelegentlich öffnen. Nach intensiver Suche fand er in seinem Neffen Michael Jacob aber einen Nachfolger, der nun das beliebte Ausflugslokal in vierter Generation mit genauso viel Herzblut weiterführen will. Helmut Dänner muss so den Gelper Hof im hohen Alter nicht mehr verlassen.
1882 bekam Gustav Ernenputsch zum „Betreiben der Restauration mit Gartenlokal“ eine Vollkonzession. In dieser Zeit, so ist bekannt, gab es hier auch die Erlaubnis zur Destillation eigener Liköre und eines Magenbitters. 1917 übernahm dann die Nichte Helene Henk den Gelper Hof. Sie war auch die gute Seele des Verschönerungs- und Verkehrsvereins, der 1896 in diesem Lokal gegründet wurde. Nach Henk wurde auch ein beliebter Weg vom Gelper Hof bis Bergisch Nizza benannt. Ab 1970 führte dann die Tochter Ruth Dänner-Henk mit ihrem Mann Helmut das nicht nur von den Spaziergängern so geschätzte Ausflugslokal. Im Gelper Hof trafen sich viele Stammgäste, die Dänners kannten alle mit Namen. Neues „out dem Dorpe“ oder aus Elberfeld machte hier die Runde — auch, wenn etwas im Naherholungsgebiet Gelpetal nicht mit rechten Dingen zuging.
Nachdem der Familienrat der Familie Jacob dem Wunsch des Onkels zur Übernahme zugestimmt hatte, dauerte es noch sieben Monate, bis alle Auflagen der Behörden für das unter Denkmalschutz stehende, mehr als 150 Jahre alte Haus erfüllt waren. Die ersten Tage haben dann alle Erwartungen der Familie Jacob übertroffen. Immer wieder hieß es bei Bestellungen: „Leider schon alle.“
Montag ist Ruhetag, sonst öffnet der Gelper Hof wieder täglich um 11 Uhr. Selbst der im Gelper Hof legendäre „Pröttkaffee“ mit Siebchen ist wieder auf der Karte. „Wir passen uns auch der Jahreszeit an“, verspricht Michael Jacob, der mit seiner Ehefrau Petra und der Schwester Petra um das Wohl der Gäste bemüht sein wird. So wird im Sommer gegrillt, im Winter gibt es dann Glühwein oder Grog.