Nach der Pechsträhne: „Dörper Bus“-Verein gibt wieder Gas
Zu viele Pannen: 2012 brachte dem Bürgerbus kein Glück. Der neue Vorsitzende Andreas Holstein hofft auf ruhigere Zeiten.
Cronenberg. Das vergangene Jahr? Andreas Holstein würde es am liebsten ganz schnell abhaken. „2013 kann eigentlich für unseren Verein nur besser werden“, erklärt der designierte erste Vorsitzende des Cronenberger Bürgerbusvereins (siehe Kasten). Vor allem was die Pannen angeht, sprechen die Verantwortlichen von 2012 als Seuchenjahr.
Im Februar gab es den ersten Motorschaden, im Oktober war dann der nächste neue Motor fällig — und vor Heiligabend verabschiedete sich die Lichtmaschine. Aufgrund von Spenden, etwa aus einem Benefizkonzert, seien die Reparaturen zwar finanziell halbwegs erträglich für den Verein gewesen, so Holstein, doch ärgerlich seien die Ausfälle natürlich gerade für die Fahrgäste gewesen. Die hätten, räumt Holstein ein, auch nicht immer verständnisvoll reagiert. Böse Anrufe habe es gegeben, „Dörpi“, wie der Verein seinen Bus liebevoll nennt, sei von einigen Cronenbergern kurzerhand in „Schrotti“ umgetauft worden.
Jetzt hofft Holstein, dass der Verein erst einmal von größeren Ausfällen verschont bleibt. Schließlich will der 41-Jährige bald auch selbst hinter dem Steuer sitzen. „Ich mache meinen Personenbeförderungsschein. Wer im Vorstand sitzt, sollte auch an der Basis mitarbeiten“, sagt Holstein, der über seinen Vater, einen ehemaligen Fahrer, in die Vereinsarbeit rutschte. Zuerst gestaltete er nur die Homepage des Vereins, später wurde er dann auch im Vorstand aktiv. „Die Idee hinter dem Bürgerbus ist einfach eine gute. Wenn ich an meine Großeltern denke, die hätten sich gefreut, wenn es damals schon so etwas gegeben hätte.“
Die Fahrgastbilanz falle, so Holstein, auch für 2012 noch positiv aus. 800 bis 1000 Cronenberger sind monatlich im „Dörpi“ unterwegs. Man habe allerdings den Fahrplan anpassen müssen, Sudberg und die Kohlfurth werden 2013 nicht mehr so häufig angefahren wie bisher. Vor Ort gab es Proteste, Holstein wirbt aber um Verständnis. „Die Fahrten werden ja nicht komplett gestrichen, aber es geht um eine Ersparnis bei den Unterhaltungskosten.“ In der Vergangenheit habe es in den betreffenden Bereichen übermäßig viele Leerfahrten gegeben, deren Quote teilweise bei 90 Prozent gelegen.
Ein dickes Dankeschön sprechen Holstein und seine Vorstandskollegen vor allem den ehrenamtlichen Fahrern aus. In Zukunft sollen die auch noch enger in die Vorstandsarbeit mit einbezogen werden. Holstein ist froh, dass auch ehemalige Fahrer, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr hinter dem Steuer sitzen können, weiter im Verein aktiv bleiben. Sein Vater Hans Peter hält zum Beispiel als Fahrdienstleiter die Fäden in der Hand. Hannelore Steinmeier ist Fahrersprecherin. „Wir brauchen allerdings noch Verstärkung bei den Fahrern“, betont der Vorsitzende. Wer sich für die Aufgabe interessiert, kann sich unter Telefon 408 66 376 melden. Infos gibt es auch im Internet unter