So feiern Lebenshilfe und Wohnstätte Weihnachten

Ab dem 22. Dezember haben die Menschen mit Behinderung, die für die Lebenshilfe arbeiten, Ferien. Viele feiern das Fest im Wohnheim.

Foto: Lebenshilfe

Cronenberg. Weihnachten folgt in jeder Familie seinen ganz eigenen Ritualen. Viele nehmen sich vor den Feiertagen schon frei, andere erleben die Tage vor dem Fest zwischen Arbeit und Geschenkekauf eher stressig. Doch wie bereiten sich die Mitarbeiter und Bewohner besonderen Einrichtungen der Stadt, wie Lebenshilfe und Wohnstätte, auf Weihnachten vor?

„An unseren Arbeitsabläufen in den Werkstätten ändert sich vor Weihnachten erst mal nichts“, erklärt Stefan Pauls, Geschäftsführer bei der Lebenshilfe. In den zwei Werkstätten arbeiten knapp 400 Menschen mit geistiger Behinderung. Sie stellen alles Erdenkliche für die Industrie her: Mehrwegbecher, Kfz-Bedarf, Holzkisten. Die Arbeiter verrichten auch Lohn- Verpackungsarbeiten, es gibt eine Druckerei, eine Seifenwerkstatt und eine Hochfrequenzschweißerei. „Aber am letzten Arbeitstag, am 22. Dezember, kommen alle für eine große Feier in ihre jeweilige Werkstatt,“ so Pauls. Einige haben vorher ein Gedicht oder ein Lied eingeübt, das sie dann alleine oder mit ihren Kollegen oder Betreuern auf der Bühne vortragen. Alle ziehen sich dafür etwas schicker an, manchmal gibt es nach dem Essen noch eine Weihnachtsdisko.

Gleich gegenüber von der Werkstatt liegt eines der vier Wohnhäuser der Wohnstätte, in dem viele der Mitarbeiter der Lebenshilfe wohnen. „Zwei große Tannenbäume haben wir auch“, erklärt Marleen Schlicht. Sie leitet zwei Einrichtungen der Wohnstätte. Auch die an der Heidestraße.

Etwa 60 bis 70 Prozent der Bewohner blieben über Weihnachten in dem Haus. Nur wenige führen zu ihren Familien. „Manche haben keine Angehörigen. Andere bekommen aber auch Besuch und feiern mit ihrer Familie in unserem Haus“, so Schlicht. Deshalb müsse in jedem Fall für ein ordentliches Programm über die Feiertage gesorgt werden: „Heiligabend feiern wir wie jede andere Familie auch. Wir bekommen ein Buffet geliefert und nach dem Essen ist die Bescherung.“

Jeder Bewohner bekommt ein Geschenk, das sein Bezugsbetreuer besorgt. Die Überraschung soll nicht fehlen. Die restlichen Feiertage verbringen wir dann mit Ausflügen, Theaterbesuchen, worauf die Bewohner eben Lust haben. Gleich am 2. Januar wird die Arbeit in den Werkstätten der Lebenshilfe wieder aufgenommen. „Wir sind ein gut funktionierender Handwerksbetrieb und richten uns in der Produktion nach der Industrie. Zwischen den Jahren haben wir Ferien, danach geht es wieder los mit der Arbeit“, so Pauls.