Anwohner gegen Autolärm: Ärger am Katernberger Schulweg

Freitag wird der Katernberger Schulweg gesperrt.

Foto: A. Fischer

Katernberg. Der Katernberger Schulweg ist mit Schlaglöchern übersäht, mit Bodenwellen ausgestattet und teilweise so eng, dass die Autos nur einspurig aneinander vorbeifahren können. Trotzdem wird er gerne als Abkürzung und Alternative zur Nevigeser Straße verwendet. Insbesondere jetzt, da es dort Baustellen gibt. Eine Initiative von Anwohnern will sich jetzt gegen den Autolärm wehren.

„Es wird geduldet, dass der Durchgangsverkehr in unsere Straße ausweichen darf — das ist eine Katastrophe“, schimpft Rainer Schmücker. Seit einem Jahr wohnt er in einem Neubau am Schulweg und musste sich extra doppelt verglaste Schallschutzfenster einbauen lassen, um im Wohnzimmer Ruhe zu haben. Gerade das Anfahren am Berg lasse die Motoren dröhnen.

Knapp 300 Autos hat Reinhold Weber zwischen 8 und 9 Uhr morgens vor seiner Haustür gezählt — viele davon mit auswärtigen Kennzeichen. Auch Kleintransporter und sogar Lastwagen würden die Straße trotz Verbots häufig benutzen, bemängelt die Initiative. „Wir haben hier ganz viel Lieferverkehr“, sagt Weber.

Zudem würde das vorgegebene Tempo 30 selten eingehalten. „Bei einer Messung sind über 50 Prozent der Autos 35 oder mehr gefahren“, ärgert sich Schmücker. Zudem würden die meisten Fahrer die Vorfahrt von Rechts missachten.

Bei einer Flugblatt-Aktion sprachen sich 88 Anwohner des Katernberger Schulwegs gegen den Durchgangsverkehr aus. Jetzt haben sich die beiden Ehepaare, die die Initiative gegründet haben, auch an die Bezirksvertretung gewandt (siehe Kasten). Sie fordern, den oberen Teil des Katernberger Schulwegs in eine Einbahnstraße umzuwandeln, die zusätzlich nur von Anwohnern benutzt werden dürfe. So hoffen sie, dass es leiser wird und zukünftig auch alte Menschen und Kinder gefahrlos die Straße überqueren können.

Um Aufmerksamkeit für ihr Anliegen zu erreichen, veranstaltet die Initiative am Freitag, 19. September, auf der Straße die Aktion „Klänge statt Autolärm“. Von 17 bis 20 Uhr wird die Straße, Ecke Egenstraße, für den Durchgangsverkehr gesperrt. Um 18 Uhr wird die Künstlerin Silvia Sander die Straße mit Klängen ihrer Naturinstrumente statt mit Motorenlärm füllen.