Arrenberger heißen ihre Gäste willkommen
Das Stadtteilfest bot Musik, Sport und Einkaufsspaß — nur abends spielte das Wetter nicht mit.
Arrenberg. Wer sich der Simonsstraße an diesem Samstag genähert hat, der kann schon aus der Entfernung die Wäscheleinen sehen, die — wie in einer süditalienischen Stadt — über die Straße gespannt sind. An den Leinen hängen Baumwolltücher, die Besucher von nah und fern zu dem Stadtteilfest begrüßen.
„Wir haben die Tücher von Kindern aus dem Viertel bemalen lassen — als herzliches Willkommen für alle, die heute kommen“, sagt Iris Panknin. Sie ist Mitglied im Verein „Aufbruch am Arrenberg“ und eine der Organisatorinnen des Stadtteilfestes.
Mehrere Tausend Anwohner und Besucher aus etwas weiter weg sind gekommen, um sich bei Musik, Sport, Essen und Trinken sowie Flohmarkt zu unterhalten und besser kennenzulernen. Auf einer guten „Viertelmeile“ präsentieren sie die Vielfalt und Buntheit des Viertels.
„Wir haben hier einen Anteil von 55 Prozent an Menschen mit Migrationshintergrund“, betont Jörg Heynkes, Vorstand des Vereins „Aufbruch am Arrenberg“. Für ihn ist das Stadtteilfest eine gute Gelegenheit dafür, dass sich die Menschen noch besser kennenlernen. „Das Fest ist klein und familiär. Die Leute gehen vor die Tür und feiern“, sagt Heynkes.
Auch die etwa 50 Stände des Flohmarktes würden von den Anwohnern gestellt. An einem davon steht an dem Tag auch Oberbürgermeister Andreas Mucke. Er lässt sich gerade von Marius Freitag ein schwarzes T-Shirt mit der Aufschrift „42117 = m 1/4“ drucken. Für Menschen mit Kenntnis der Postleitzahl heißt das „Arrenberg ist mein Viertel“.
Auch das Stadtoberhaupt fühlt sich dem Quartier verbunden. Nicht nur, weil einer seiner Söhne mittlerweile in der Simonsstraße lebt, sondern auch: „Weil ich hier groß geworden bin!“ Das Stadtteilfest sei eine gute Gelegenheit, die Vielfalt des Viertels zu zeigen und Integration zu leben. Der Verein „Aufbruch am Arrenberg“ setze das Fest immer wieder mit viel Engagement um, sagt Mucke.
Was das Fest in den vergangenen Jahren geleistet hat, weiß auch Heynkes. Ein gutes Beispiel sei der Arrenberg-Soccer Cup, der am Gutenbergplatz ausgespielt wird. Früher hätten die Kinder jeder Nationalität für sich Fußball gespielt, durch das Turnier seien neue Kontakte entstanden, berichtet der Unternehmer. „Seitdem spielen die Kids auch regelmäßig gegeneinander.“
International ist auch die Musikauswahl an dem Tag — vor allem Reggae dominiert das Musikprogramm. Als echte „Spaßbremse“ erweist sich allerdings der Regen. Spielte das Wetter bei dem um 10 Uhr startenden Flohmarkt noch mit und zeigte sich auch am Nachmittag von der positiven Seite, so öffnet der Himmel gegen 18.30 Uhr seine Pforten. Es regnet wie aus Kübeln, die Menschen suchen Schutz unter den Zelten, an denen Trödel verkauft oder etwas zu Essen und Trinken angeboten wird. An einem davon steht der zehnjährige Benedikt mit seinem Bruder Konstantin (7). Sie packen mit ihrer Mutter schnell die Sachen ins Auto, die sie nicht verkaufen konnten.
Neben Spielzeug hatten die drei auch Kleidung im Angebot. „Wir haben mehr verkauft, als ich gedacht hätte“, sagt Benedikt. Er verkaufe immer wieder gern Sachen wie etwa Spielzeug beim Stadtteilfest, verrät er. Auch weil er dann mit einem Teil des Erlöses neue Sachen kaufen kann.