Wuppertal Diskussion um Lärm im Luisenviertel
Die Bezirksvertretung will nach neusten Beschwerden Wirte und Anwohner an einen Tisch bringen.
Luisenviertel. Essen, Trinken, Ausgehen: Dafür ist die Luisenstraße bekannt und beliebt. Doch während der Sommermonate und der Zeit der Außengastronomie gab und gibt es immer wieder auch Beschwerden, vor allem wegen Lärms. Insgesamt habe sich die Situation im Vergleich zu früheren Jahren zwar entspannt, ist aus dem Viertel zu hören, das auch immer als ein Aushängeschild Wuppertals gesehen wird. Nun aber fühlen sich Anwohner erneut gestört: „Unsere Mieter haben mich gebeten, ihr Anliegen bei der Bezirksvertretung vorzubringen“, sagt Karl Maruschke von der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB).
Ihr gehörten im Viertel die drei Häuser mit den Adressen Luisenstraße 65 und 69 sowie Obergrünewalder Straße 1, und im Sinne der Bewohner habe man sich daher mit einem Schreiben an die Lokalpolitiker der Bezirksvertretung (BV) Elberfeld gewandt. „Das sind 15 Parteien, und fast alle haben unterschrieben“, sagt Maruschke. Konkret geht es um nächtlichen Lärm auf der Straße, aber auch um die Nutzung eines Parklatzes durch Außengastronomie. Das Ordnungsamt sei informiert worden, auch die Polizei habe man mehrfach gerufen. Dem Argument, die Luisenstraße sei nun einmal ein beliebtes Ziel, hält er entgegen: „Das eigentliche Ausgehviertel ist doch viel mehr die Herzogstraße oder auch die Friedrich-Ebert Straße.“
Einige Mieter hätten bereits damit gedroht, auszuziehen, wenn sich die Situation nicht bessere. „Die Belastung ist sehr hoch“, so Maruschke, „ich persönlich kann das Anliegen nur unterstützen. Es wird auf die Anwohner keinerlei Rücksicht genommen.“ Dem widerspricht Dirk Schüller von der IG Luisenstraße: „Wir achten alle peinlichst genau darauf, uns an die Regeln zu halten und unsere Gäste dann auch rein zu bitten.“ Zwar habe es „vor drei, vier Wochen“ mal einen Abend gegeben, an dem dies aus seiner Sicht „nicht 100-prozentig funktioniert“ habe, aber ansonsten sei man wirklich sehr engagiert im Sinne guter Nachbarschaft. Verständnis zeigt Schüller für die von den Anwohnern vorgebrachten Beschwerden zur Parksituation in Höhe Hausnummer 65: Die öffentliche Stellfläche in dem Bereich sollte nach Möglichkeit frei bleiben findet auch er, „es geht auch um Platz für den Lieferverkehr“. Man kontrolliere auf der Luisenstraße stichprobenartig, ist von der Stadt zu hören.
„Anzeigen gehen wir regelmäßig nach“, sagt Stadtsprecherin Martina Eckermann und betont: „Die Gastronomen sind grundsätzlich sehr darauf bedacht, dass es nicht zu Beschwerden kommt.“ Man dürfe den Lärm auf der Straße allerdings nicht in jedem Fall den Wirten anlasten, da oftmals nicht die Gäste der Luisen-Lokale für die Ruhestörung verantwortlich seien, sondern nächtliche Partygänger.
Die Bezirksvertretung Elberfeld beschloss bei ihrer jüngsten Sitzung, die Beteiligten miteinander ins Gespräch zu bringen. „Wir bieten uns als BV dafür an, in dem wir einen Diskussionsabend vorbereiten“, kündigte Bezirksbürgermeister Hans Jürgen Vitenius an. „Dabei sollen alle Betroffenen die Gelegenheit haben, miteinander zu reden, damit es ein Gespräch zwischen ihnen gibt und der Dialog nicht allein über die BV läuft.“ Eine Idee für diesen gemeinsamen Termin gibt es auch schon: „Wir verhandeln aktuell mit der Sophienkirche als möglichen Ort für das Treffen“, sagte der Bezirksbürgermeister gestern im Gespräch mit der WZ. Es soll nach Möglichkeit zeitnah stattfinden, idealerweise „schon in den nächsten drei bis vier Wochen“.