Führung Auf den Spuren der Familie Von der Heydt

Den Elberfeldern verdankt Wuppertal unter anderem das Von der Heydt-Museum.

Foto: Anna Schwartz

Elberfeld. Die Familie von der Heydt hat zahlreiche Spuren auf der Königshöhe hinterlassen. Das fängt bei den Marksteinen am Wegrand an, die kaum einen Meter aus dem Waldboden ragen - und hört auf beim 20 Meter hohen Von der Heydt-Turm.

Klar, dass Führerin Antonia Dinnebier ihre Wandergruppe direkt zu dieser Wegmarke führt. Zwanzig Augenpaare blicken hinauf zu den schmalen Fenstern. Tatsächlich wurde der Turm im Renaissance-Stil erst 1892 gebaut. Finanziert vom Elberfelder Verschönerungsverein, dessen Vorsitzender der Bankier August von der Heydt (1851-1929) war.

Unterhalb des Turms liegt der Ehrenfriedhof Elberfeld mit den Gräbern von gut 560 Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Schon 1913 wurde dort ein Obelisk aufgestellt. Vordergründig sei es um die Erinnerung an die Befreiungskriege von Napoleon gegangen, sagt Antonia Dinnebier: „Dabei war das eine Sache, um die Bevölkerung auf den nächsten Krieg vorzubereiten.“

Fünf Euro kostet die Führung zum Begleitprogramm der Ausstellung „Weltkunst“ - mit Meisterwerken aus der Sammlung Eduard von der Heydts, Sohn von August und Selma.

„Selma-Weg“ steht auf einem Markstein, der auf dem Weg zum ehemaligen Sommersitz der Von der Heydts liegt. Höchste Zeit, sich die Kunstmäzenin einmal anzuschauen - „in dreifacher Ausführung“. Wilhelm Schreuer malte Selma bei einer Kutschfahrt auf der Königshöhe. Schmale Nase, rundes Gesicht - so haben Bernhard Hoetger und François de Ribaupierre die junge Frau porträtiert.

Hohe Gartenhecke, Türmchen und Giebelfassade - das 1885 erbaute Sommerhaus hat etwas von einem verwunschenen Schloss. In den 1920ern wurde die Villa an die Stadt verkauft. Vor fast drei Jahrzehnten ist der Künstler R.M.E. Streuf eingezogen. Auch der Bildhauer Udo Meyer hat hier sein Atelier. Mitwanderin Anja Friedrichs kennt es schon. „Wirklich sehenswert!“ Ein guter Abschluss also für eine Spurensuche.