Den Dickhäutern ganz nah
Die grauen Riesen waren die Stars im Zoo. Viele Besucher blickten hinter die Kulissen.
Zoo. Ein Blick hinter die Kulissen ist nur selten möglich. Ob beim Film, im Theater oder im Zoo, das Geheimnis hinter dem Vorhang bleibt meist gut behütet. Jetzt öffnete der Wuppertaler Zoo erneut seine Pforten und lud am Samstag zum zweiten Elefantentag ein, der in die Schlafräume von „Bongi“ und Co. entführte. Dabei ging es nicht nur durch das 1000 Quadratmeter große Elefantenhaus. Auch ein Training mit den Dickhäutern stand auf dem VIP-Programm.
Gleich der erste Rundgang durch das Elefantengehege ist mit 30 Besuchern komplett ausgebucht. Das Wetter ist an diesem Morgen alles Andere als vielversprechend: Am Himmel hängen graue Wolken. Ab und zu fallen einige Regentropfen. Trotzdem haben sich an den Kassen und Informationsständen im Außenbereich des Elefantenhauses Besucherschlangen gebildet, die nun ungeduldig auf den Einlass warten.
„Ich möchte das Ganze endlich auch einmal von hinten sehen. Damit erfülle ich mir einen kleinen Traum“, sagt Margrit Pläschke aus Wuppertal. Viele der Elefantenliebhaber waren extra aus den umliegenden Städten angereist, um dem Phänomen der grauen Riesen auf den Grund zu gehen. Andreas Haeser-Kalthoff, Biologe und Organisator der Veranstaltung erklärt: „Schon im letzten Jahr kam das Angebot super an. Da steckt einfach eine gewisse Faszination hinter.“
Im Inneren der Anlage angekommen, klebt Teilnehmerin Hedy Korbel sprichwörtlich an den erklärenden Worten des Biologen, der durch die Behausung der Rüsseltiere leitet. Es riecht nach frischem Gras und Heu, bis es schließlich nach draußen geht, wo sich ein Blick über die fast 3000 Quadratmeter große Landschaft offenbart.
„Für die Elefanten ist das alles natürlich ganz spannend“, betont Haeser-Kalthoff. Die Dickhäuter stehen eng aneinander gepresst hinter den massiven Holzbalken und lauschen neugierig den unbekannten Lauten. Nur Bulle „Tusker“, mit einem Gewicht von 4500 Kilogramm und einer Höhe von drei Metern, ist separat untergebracht. „Unsere Elefanten sind ständig im Training. Bis zu 40 Kommandos haben sie drauf“, erklärt Gustav Röckener, einer von fünf Pflegern.
Durch den direkten Kontakt zu den Tieren sei eine intensive Fuß- und Körperpflege möglich. Auch tägliche Lauf-und Bewegungsübungen seien neben der sechsmaligen Fütterung notwendig. „Ein gewisses Feeling gehört dazu. Das Ganze ist ja nicht ungefährlich“, so Röckener, der schnell einige Erdnüsse und ein Stück Brot für Elefantenkuh „Sweni“ aus der Tasche zieht, die heute bunte Bilder malt. Aber auch Fotoaktionen kommen an, bis schließlich Tierarzt Arne Lawrenz die Besucher entführt und einen Vortrag über Elefantengeburten hält.