Der Cap-Markt feiert ersten Geburtstag
Nach einem Jahr sind Betreiber, Mitarbeiter und Kunden glücklich über den Nahversorger.
Eckbusch. „Sie wollen doch nicht ohne Blumen gehen!“, ruft Christoph Nieder. Dem Geschäftsführer der Proviel Gmbh, die den Cap-Markt betreibt, kann heute kein Kunde entgehen - er beglückt jeden mit einer blühenden Topfpflanze. Die verschenkte er zur Feier des einjährigen Bestehens des Marktes.
Lange hatten die Eckbuscher dafür gekämpft, wieder einen Lebensmittelmarkt in der Siedlung zu bekommen. Daher war die Freude groß, als sich die Proviel GmbH entschloss, einen Cap-Markt zu eröffnen, der mit Mitarbeitern mit Handicap betrieben wird. Vor einem Jahr öffnete der Supermarkt seine Türen.
Seitdem hat sich schon einiges verändert, berichtet Marktleiterin Marion Radtke. Zusätzliche Regale - maßgeschneidert — schafften an ungenutzten Ecken zusätzlichen Platz. So konnte der Markt die Zahl der angebotenen Artikel von etwa 4000 auf rund 5500 erweitern. Zudem „optimieren wir das Sortiment laufend“, erklärt die Marktleiterin.
So haben sie zum Beispiel mehr Bioprodukte aufgenommen, die sehr gefragt sind. Sie stießen weitere Kooperationen an: Zu Kartoffeln und Eiern von Bauer Sonnenberg kamen frische Erdbeeren von Landwirt Fassbeck. Per Bestellschein können Kunden bei der Metzgerei Sonnenschein Fleisch ordern. Creme-Eis liefert kalte Leckereien. Und bald spricht Marion Radtke mit Biobauern über eine Zusammenarbeit.
Christoph Nieder lobt die Supermarktchefin: „Ohne sie hätten wir das nicht geschafft.“ Sie sei mit so viel Herzblut bei der Sache. Zudem habe sie den 21 Proviel-Mitarbeitern Vertrauen eingeflößt, so dass diese schnell gelernt und sich eingefunden hätten.
Zum Beispiel Nicole Karl, die sich um Molkereiprodukte und Katzennahrung kümmert, am liebsten aber im Lager arbeitet: „Ich bin mehr fürs Grobe“, sagt sie lachend. Lisa Holdorf ist auch begeisterte Mitarbeiterin: „Das ist das beste, was mir passieren konnte.“ Sie kümmert sich um Preisschilder und: „Die Waschmittel-Abteilung ist meins!“ Für Benjamin Kühn hat sich mit dem Job im Supermarkt „ein Lebenstraum“ erfüllt. Er ist für Getränke und Plakate zuständig und sitzt auch mal an der Kasse. Er will noch viel weiterlernen.
Den Kunden gefällt’s: „Wunderbar, dass es so etwas gibt“, freut sich eine Kundin. Karl-Werner Thiem ist mit seinen Enkeln da und sehr zufrieden: „Das Angebot an Bioprodukten ist tatsächlich gut“, freut er sich. Und Albrecht von Bargen sagt: „Wir sind begeistert.“ Sie seien erstaunt über das große Angebot: „Man kriegt fast alles.“ Seine Familie kaufe bewusst 70 bis 80 Prozent der Lebensmittel hier, weil sie es wichtig finden, so ein Angebot zu erhalten.