Der Kalktrichterofen bröckelt: Für Sanierung fehlt das Geld

Am Industriedenkmal nagt der Zahn der Zeit. Wegen Steinschlaggefahr ist es jetzt eingerüstet.

Foto: Andreas Fischer

Varresbeck. Der Kalktrichterofen am Eskesberg bröckelt gewaltig. Deswegen ist das Industriedenkmal aus dem 18. Jahrhundert eingerüstet — zumindest teilweise: Wegen akuter Steinschlaggefahr hat das städtische Gebäudemanagement (GMW) den vielgenutzten öffentlichen Weg unter dem Gebäude durch ein Gerüst geschützt.

Wie schnell das Denkmal saniert werden kann, ist offen. Die Erneuerung des Putzes, die Behandlung der Risse mit Epoxydharz und die Anbringung eines Zugankers — eine Art Riesendübel — kosten laut GMW-Gutachten 178.000 Euro. Geld, das die Stadt als Eigentümerin der Immobilie derzeit definitiv nicht freigeben kann. „Wir haben noch Glück gehabt, dass der Winter vergleichsweise mild war, sonst wären die Schäden womöglich noch größer“, sagt Thorsten Wagner vom GMW.

Die Schäden am Kalktrichterofen sind klassisch und unter anderem von der aufwendigen Tunnelsanierung der zum Rad- und Wanderweg umfunktionierten Nordbahntrasse bekannt: Durch Risse im teilweise jahrhundertealten Mauerwerk ist Wasser eingedrungen und hat durch Temperaturschwankungen, insbesondere Frost, am Gebäude „gearbeitet“. Hans-Peter Thomas, Vorstand des Fördervereins „Die Kalkofenfreunde“, kündigt gegenüber der WZ an, dass die monatlichen Führungen im und am Ofen — immer am ersten Sonntag des Monats — vorerst weitergehen. Dem Verein fehlten leider die Mittel, um sich an der Sanierung finanziell zu beteiligen.

Laut GMW muss der Viadukt komplett gesperrt werden. Weil der Weg aber eine von Fußgängern viel frequentierte Verbindung zwischen dem Otto-Hausmann-Ring, dem Eskesberg und der Straße In der Beek ist, überlege man, ob man deshalb eine Miniumleitung einrichtet. Dazu müsse man eigentlich nur den Trampelpfad an der Ostseite ein wenig ausbauen.