Peter-Härtling-Schüler wollen beim Klettern hoch hinaus
An den Wupperwänden lernen die Kinder Vertrauen und Selbsteinschätzung.
Wuppertal. Jeden Dienstag um halb eins tauscht Leon (12) Heft, Zirkel und Stifte gegen Klettergurt und Karabiner. Denn aus der Schule auf dem Ölberg geht es dann nach Oberbarmen in die Kletterhalle „Wupperwände“. Zusammen mit elf Mitschülern nimmt Leon an der Kletter-AG der Peter-Härtling-Schule teil. „Den Kindern macht das riesigen Spaß“, sagt Sascha Pött, Lehrer an der Förderschule, „aber sie lernen dabei auch viel. Sie müssen beim Klettern für sich und andere Verantwortung übernehmen und sich selbst einschätzen lernen.“
Geklettert wird in Kleingruppen. Die Schüler müssen gegenseitig prüfen, ob die Seile richtig geknotet und die Karabiner sicher verschlossen sind. „Die Lehrer sind sehr streng“, sagt Leon. Wer sich nicht an die Kletterregeln hält, muss gehen. Leon findet das auch richtig so: „Wenn man hier einen Fehler oder Quatsch macht, kann das schlimm ausgehen“, sagt er. Zehn Meter geht es an Griffen hinauf Richtung Hallendecke. Leons großes Ziel: Es bis ganz oben zu schaffen. „Es ist toll, dass jeder an seinen ganz persönlichen Zielen arbeiten kann“, sagt Lehrerin Sarah Booth. „Jeder hat unterschiedliche Fähigkeiten und auch Ängste.“ Trotz der Unterschiede, gehänselt wird hier niemand.
Die AG läuft gut an. „Es klappt noch viel besser, als wir dachten“, sagt Booth. „Wir können sehr stolz darauf sein, wie die Kinder hier mitmachen.“
Stolz ist auch Leon und zwar mächtig: „Bis ganz oben!“, schallt es durch die Halle. Als Leon wieder sicheren Boden unter den Füßen hat, strahlt er. „Ich dachte, dass ich es vielleicht nächste Woche mal bis ganz oben schaffe, aber nicht heute. Das war anstrengend, aber ich bin so stolz, dass ich es geschafft habe.“