Start frei für umstrittene Bauprojekte

An der Hindenburgstraße und an der Holländischen Heide ärgern sich die Anwohner.

Foto: Uwe Schinkel/Birgit Klee

Katernberg/Zooviertel. Zu massiv, Grünflächen werden zerstört, die Natur leidet, Verkehrsprobleme — die Kritikpunkte an den umstrittenen Bauprojekten (siehe Kasten) an der Hindenburgstraße im Zooviertel und der Holländischen Heide auf dem Katernberg waren ähnlich. Und ebenfalls das Ergebnis: Obwohl sich auch die Bezirksvertretungen kritisch gegenüber den Plänen aussprachen, brachte der Rat der Stadt Wuppertal beide Bebauungspläne auf den Weg — und an beiden Orten sind jetzt die Bagger angerückt.

Foto: Uwe Schinkel/Birgit Klee

Im Fall der Hindenburgstraße sehen das die Anwohner besonders kritisch, schließlicht läuft vor dem Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster noch das Hauptverfahren — die sogenannte Normenkontrollklage — der Anwohner gegen die Stadt, die den Bebauungsplan erlaubt hat. Der Eilantrag ist aber bereits vom OVG abgelehnt worden, weshalb der Investor mit den Vorarbeiten auf dem Gelände bereits begonnen hat. Denn bis zum 1. März mussten sämtliche Rodungsarbeiten abgeschlossen sein. Während Wolf Neudahm vom Investor Pro Objekt nicht davon ausgeht, dass das OVG im Hauptverfahren anders entscheidet, hoffen die Anwohner um das Ehepaar Gees noch auf Justitia. „Wir werden die Klage nicht zurückziehen“, erklärte zuletzt noch Hubertus Gees.

„Zum Heulen“ findet Petra Klee das, was derzeit an der Hindenburgstraße passiert. „Man kann es kaum noch in Worte fassen, was gegen den Willen der Bürger in unserer Stadt passiert.“ Auf dem Gelände gab es unter anderem einen Kleingarten, der Rückzugsort für Jugendliche geworden war. Das Projekt „Grüne Oase“ ist aber jetzt Geschichte.

Vom Naturidyll, von dem die Anwohner unter anderem am WZ-Mobil schwärmten, ist auch an der Holländischen Heide derzeit nur noch wenig zu sehen — und das liegt nicht nur an der Jahreszeit. Die Bagger haben tiefe Furchen in das Gelände gerissen, Erdhügel sind aufgetürmt. Das ärgert auch die Grünen (siehe links). Anwohner befürchten durch die 35 geplanten Einfamilienhäuser vor allem ein erhöhtes Verkehrsaufkommen.

Der Investor, die Firma WGZ aus Münster, will durch eine Erschließung ausschließlich über die Hainstraße allerdings ein Chaos vermeiden.