Dönberg: Naturschützer sind gegen den Bio-Stall
Richard Hennenberg will am Fettenberger Weg einen Bio-Stall bauen. Er hat viele Gegner.
Dönberg. Es ist Aufregung um ungelegte Eier - und sie reißt nicht ab. Bereits zum zweiten Mal will Landwirt Richard Hennenberg (62) am Fettenberger Weg einen Bio-Stall errichten - diesmal für knapp 15.000 Legehennen. Wie schon bei seinem ersten Versuch im Jahr 2008 gibt es Widerstand von einer Bürgerinitiative und aus der Politik.
Seinen neuen Stall will Hennenberg nicht mehr, wie im ersten Anlauf, am Rande des Naturschutzgebietes Brüggenbachtal, sondern 60 Meter davon entfernt im Landschaftsschutzgebiet errichten. Für diesen Stall, der 14.970 Hühner aufnehmen soll, braucht er keine Umweltverträglichkeitsprüfung. Dagegen wendet sich nicht nur die Bürgerinitiative Landschatzschutzgebiet Fettenberg-Deilbachtal, sondern auch der BUND. In einem Schreiben an Oberbürgermeister Peter Jung fordern die Naturschützer, Hennenbergs Bauantrag zurückzuweisen.
Der BUND befürchtet, dass der neue Stall irgendwann aufgestockt werden könnte. Die Genehmigung ließe diese Möglichkeit offen, den Stall nachträglich zu vergrößern. Bürgerinitiative und der BUND fürchten zudem eine Verschandelung der Landschaft und die Schädigung des angrenzenden Naturschutzgebiets durch die Hühnerhaltung.
Ferner sei der Fettenberger Weg, auch von Wanderen und Joggern genutzt, unbefestigt und lasse einen normalen Autoverkehr zum Bio-Stall nicht zu. Ins gleiche Horn stößt die Ratsfraktion der Wuppertaler Grünen: Sie fürchtet Geruchsbeeinträchtigung und will den Schutz von Boden und Grundwasser gewahrt wissen.
Die Bürgerinitiative hatte im WZ-Gespräch geäußert, sie sei zwar prinzipiell kein Gegner der Bio-Ställe, aber des Standorts an der Stadtgrenze. Richard Hennenberg verweist unterdessen darauf, dass die Stadt Hattingen nur vier Kilometer vom Fettenberg dem Baustart eines großen Stall-Projekts zugestimmt habe: In Niederelfringhausen wollen die Landwirte Horst und Dirk Börter-Gerwin eine Anlage für 39.000 Legehennen bauen. Hennenberg kooperiert mit ihnen.
"Das Bio-Ei liegt im Trend", sagt Hennenberg. Auch diene er dem Tierschutz: Nur noch 40 Prozent des Bedarfs an Bio-Eiern könne aus Deutschland gedeckt werden. "Der Rest kommt aus dem Ausland, wo die Tiere oft unter schlechteren Bedingungen gehalten werden." Mit den unmittelbaren Nachbarn seines Bio-Stalls an der Nordrather Straße habe er zudem nie Schwierigkeiten wegen Lärm- oder Geruchsbelästigungen gehabt, betont der Landwirt. Seine regelmäßigen Tage der offenen Tür dort würden gut angenommen.