Ein neuer Platz als Geschenk an die Nordstadt

Zwischen Uellendahler und Froweinstraße steht bald eine Freifläche als Treffpunkt mit Außengastronomie zur Verfügung.

Elberfeld. Wer am Boden blieb, mochte hinter der hohen Ziegelmauer das Reich Dornröschens vermuten. Für Betrachter aus oberen Etagen verlor das 1500 Quadratmeter große Brachland zwischen Frowein- und Uellendahler Straße freilich jeden Liebreiz. Müll und Gebüsch umkränzten dort den Altbau, in dem sich einst die Diskothek "Rockoko" befand.

Schon seit ein paar Wochen zeigt der Mauerdurchbruch an der unteren Froweinstraße, dass Öffnung geplant ist. Gestern konnten geladene Besucher bei herrlichem Wetter schon mal ein Stück der wohligen Freiheit atmen, die in Zukunft den Platz beherrschen soll.

Was fraglos ein Gewinn für die Bewohner von Nordstadt und Ostersbaum wird, ist letztlich aus der Not geboren. So manche Anstrengung hat die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Wuppertal (GWG) als Eigentümerin in den vergangenen Jahren unternommen, um das Grundstück einer neuen Nutzung zuzuführen. Doch ob Parkplatz, Wohnhaus oder Discounter - alle Ansätze scheiterten. Im Zuge des Stadtumbaus West wurde es nun möglich, den bisherigen Schandfleck umfassend zu sanieren.

Schon jetzt, wenige Wochen vor Fertigstellung des Platzes Ende November, empfindet Elberfelds Bezirksbürgermeister Hans Jürgen Vitenius die Freifläche als Geschenk für das Quartier. Vieles kann man sich bereits vorstellen, aber es bleiben noch Verschönerungsmaßnahmen, die das Projekt abrunden werden.

Ein gepflasterter Halbkreis mit Sitzstufen soll künftig für kulturelle Darbietungen genutzt werden, die lange Gerade davor als Boulebahn dienen. Effektvolle Beleuchtung und sechs Platanen sollen dem Platz Tag und Nacht Kontur verleihen.

Zur Uellendahler Straße hin ist schon jetzt eine Parkplatzfläche erkennbar, die von der GWG im Alleingang finanziert wird. Die 20 Stellplätze dort werden gemäß Vereinbarung dem Musik- und Tanzzentrum Ada-Mare zur Verfügung gestellt, das Mieter im GWG-Gebäude an der Wiesenstraße ist. Eine Hecke, unterbrochen von Kugelahorn, soll die Parkfläche gegen den westlichen Teil des Platzes abgrenzen.

Während das Restaurant Marines noch keinen Bedarf angemeldet hat, möchte das Ada den neuen Platz auch für die Außengastronomie nutzen. Solche Vorhaben werde die Stadt "positiv begleiten" verspricht Baudezernent Frank Meyer. Leider ist angesichts schwieriger Besitzverhältnisse bislang nicht klar, ob für die angrenzenden Mauerflächen eine akzeptable Lösung, etwa durch Begrünung, gefunden werden kann.