Grüne Oase in der Stadt: Platz der Republik eröffnet
Nach vielen Diskussionen über seine Nutzung wurde der umgebaute Platz am ehemaligen Bunker am Sonntag offiziell eingeweiht.
Ostersbaum. Cristiano Ronaldo trifft zum Eins zu Null - und Joachim Löw kippt um. Dazu steigen Luftballons in "oranje" in die Luft. Was sich am Sonntag auf dem Platz der Republik abspielte, war hoffentlich kein schlechtes Omen für ein mögliches Spiel der deutschen Elf gegen Portugal bei der Weltmeisterschaft in Südafrika. Denn der kleine Ronaldo war nur ein Hobbykicker auf dem neuen Bolzplatz am Platz der Republik. Und der Bundestrainer war nur ein Abziehbild, auf das Kinder bei der offiziellen Eröffnung des umgebauten Platzes werfen konnten.
Nach langen Diskussionen um die zukünftige Nutzung des Platzes in Elberfeld - unter anderem war der Bau eines Supermarktes im Gespräch - wurde der Platz am Sonntag um 11 Uhr durch Oberbürgermeister Peter Jung feierlich eröffnet. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Ausgestattet mit Fußballplatz, Basketballfeld, einem großen und modernen Spielplatz und neuen Parkplätzen ist der Platz nun wohl die grünste aller innerstädtischen Ruhezonen in Wuppertal.
Der Weg dahin war beschwerlich: Fast ein Jahr dauerte der Abriss des Luftschutzbunkers, bei dessen Bau 1942 französische Kriegsgefangene eingesetzt wurden. Dabei musste die Baustelle über Monate immer wieder bewässert werden, um die Staubentwicklung und die damit verbundene Belastung für die Anwohner einzudämmen - gegen den Lärm half die Bewässerung natürlich nicht.
So sind die Anwohner nun froh, dass der Lärm ein Ende hat: "Ein Spielplatz verursacht ja nur angenehmen Lärm", befindet Konrad Hüpfer. Auch der Rentner findet den neuen Platz toll: "Eine gute Idee die Bunkersituation zu entspannen, der Platz ist richtig erblüht."
Auch Joachim Stephan gefällt der Umbau. Er arbeitete am Sonntag für den Stadtteilservice Ostersbaum am Platz. "Ich kann mich noch erinnern, wie ich als Kind mit dem Fahrrad um den Bunker gefahren bin." Schon damals habe man den Platz als Spielplatz genutzt. "Aber das war natürlich kein Vergleich zu dem, was jetzt hier geboten wird, nachdem der Platz wieder aktiviert wurde." Auch von den Anwohnern habe er nur positive Rückmeldungen zum neuen Angebot bekommen.
Besonders für die Kleinen wurde gestern viel geboten. Besonders groß war der Andrang beim Torwandschießen, denn selbst die kleinsten Besucher der Eröffnungsfeier sind im WM-Fieber. Ein weiteres Highlight: Am Stand der Caritas wurde ein Rennparcours durchfahren - mit dem Rollstuhl. Wer alle Rallyepunkte erfolgreich absolviert hatte, bekam eine Urkunde und einen heliumgefüllten Luftballon in "oranje". Keine Angst, das war natürlich kein Zeichen für die Unterstützung der "Nederlands Elftal", sondern die Farbe des Stadtteilservices, der die Rallye organisierte.