Wuppertal Hunderte Besucher feiern auf der Hardt

Rund um den Elisenturm wurde am Wochenende das Fest des Vereins der Freunde und Förderer des Botanischen Gartens auf der Hardt gefeiert.

Foto: Andreas Fischer

Hardt. Sommerliche Stimmung trotz herbstlicher Temperaturen und ebensolcher Windböen herrschte bei „Rund um den Elisenturm“, dem Fest des Vereins der Freunde und Förderer des Botanischen Gartens auf der Hardt am Wochenende, das schon auf eine jahrzehntelange Tradition zurückblicken kann.

„Hauptsache, es bleibt trocken“, meinte Gudrun Frohwein, die das Sommerfest mit seinen 55 Ständen organisiert hatte und sich über den regen Besuch schon zu früher Stunde freute. „Mehr als 100 ehrenamtliche Helfer waren am Werk, um das Ganze auf die Beine zu stellen“, so die tatkräftige Vertreterin des Fördervereins, für den das fröhliche Erlebniswochenende die größte Einnahmequelle des Jahres darstellt.

Waren in früheren Jahren die Stände — noch in erheblich geringerer Zahl — direkt auf der Rasenfläche im Botanischen Garten aufgebaut, so wollte man die europaweit bekannte Sehenswürdigkeit seit einiger Zeit ganz der Erholung überlassen und veranstaltete das Fest nun auf Wiesen und Wegen rund um die Gewächshäuser und vor dem Elisenturm.

Viel gab es zu sehen und zu bestaunen, wobei „Edelsteinwaschen nach Goldgräberart“ durch die Vereinigung der Freunde der Mineralogie für Kinder eine besondere Attraktion darstellte. „Wir haben in den normalen Sand ein paar rund geschliffene Trommelsteine platziert“, verriet Frank Höhle, während die Jüngsten die Siebe in den riesigen Zubern schüttelten und sich über die entdeckten glänzenden „Diamanten“ freuten.

„Hier soll es nicht nur um pflanzliche Themen gehen. Wir wollen mit Kunsthandwerk und Kultur auch neue Besucherschichten auf die Hardt locken“, erklärte Organisatorin Gudrun Frohwein und meinte damit sicher auch die „Leseratten“, die in einem Gewächshaus einen bestens bestückten Bücherbasar vorfanden und darin nach Herzenslust im Warmen stöberten.

Sehr zur Freude von Reimund Westerholz, der rund 8000 Buchspenden gesammelt hatte. „Mit acht Lastwagen wurden insgesamt 294 Bananenkartons zur Hardt gebracht“, so Westerholz. Er wird die alphabetisch geordneten literarischen Werke von Grisham bis Goethe, von Charlotte Link bis Ken Follett oder Jeffrey Archer, Bildbände, Reiseführer und besinnliche Literatur übrigens während der gesamten Woche bis zum 27. August von 11 bis 17 Uhr anbieten. „Bei dem riesigen Aufwand, der für den Bücherbasar und den Flohmarkt betrieben worden ist, wäre das eine Wochenende viel zu wenig gewesen“, so Gudrun Frohwein.

Sie verweist auch auf die Vorbereitungen für den nachmittäglichen Kaffeeklatsch: Quadratmeterweise riesige Platten mit Pflaumen-Streusel und Obstkuchen warteten auf die hungrigen Mäuler, die sich mittags schon an Bratwürstchen, Steaks oder Krautsalat stärken konnten.

Der bekannte Maler Rolf Stratmann hatte etliche seiner Bilder ausgestellt, auf denen der Elisenturm ein beliebtes Motiv war. Als gleich zu Beginn des Festes eine tückische Böe die Aquarell- und Fotokunst durch die Luft wirbelte, hatten er und Ehefrau Gudrun große Mühe, alles wieder einzusammeln.

Wind und mäßige Temperaturen hinderten auch die Bienen von Imker Karl Bechem daran, auf der Hardt auszuschwärmen. Imker Bechem hatte einen Brut- und einen Futterraum mit den fleißigen Honigsammlern hinter Glas in einem Holzverschlag eingerichtet und öffnete ihn bei Nachfragen. Und wer genau hinsah, der entdeckte auch die Königin, die an Spitzentagen bis zu 2000 Eier am Tag legt, wie der Vorsitzende des Imkervereins Vohwinkel den staunenden Besuchern versicherte.

Tipps, wie man einen igelfreundlichen Garten gestaltet, Umweltberatung durch die Stadt Wuppertal, Wolle spinnen, Buchbindearbeiten, Umweltthemen von Greenpeace angesprochen, „Holz-Art“ und Malerei, Kunst und Kunstgewerbliches, all das war auf der bunten Palette rings um die Gewächshäuser und drinnen zu sehen.

Und mit Bewunderung beobachteten Alt und Jung, wie beispielsweise aus ehemaligen Gabeln und Löffeln originelle Schmuckstücke entstanden. „Wir waren mal Teelöffel“ stand an einer auf schwarzem Sand präsentierten umfangreichen Ringkollektion.

„Spaß hat es gemacht, und ein bisschen was gelernt hat man auch“, meinte eine Besucherin sicher auch im Namen der vielen Gäste auf der Hardt, als sie sich auf den Weg zum Parkplatz machte.