Kältebus kommt nun auch nach Elberfeld

EDE-Spende von 5000 Euro macht die Ausweitung des Hilfsangebots für Obdachlose möglich. Bus kommt zur Schloßbleiche.

Elberfeld. „Mobile Nach(t)barschaft“ nennt sich das Projekt — und es hat ein wichtiges Ziel: Kein Wohnungsloser soll im Wuppertaler Winter erfrieren. Zweimal pro Woche fährt der sogenannte Kältebus des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) daher seit Dezember in den späten Nachmittagsstunden den Berliner Platz an, um Hilfsbedürftige zu betreuen und ihnen Notschlafstellen zu vermitteln — aber auch, um Menschen aus dem Milieu rechtzeitig mit Beratungs- und Hilfsangeboten zur Seite zu stehen, bevor sie in nackte Not geraten. Nun hat der Kältebus ab sofort auch eine dritte Haltestelle im Tal — die Firma EDE macht’s möglich.

5000 Euro hat EDE dem SkF gestern als Spende überreicht. Dank dieser Mittel können die SkF-Mitarbeiterinnen Julia Kasprzyk und Maria Völling mit ihrem gut zehnköpfigen Teams aus ehrenamtlichen Mitarbeitern nun auch einmal wöchentlich die Schloßbleiche anfahren. Immer donnerstags von 19 bis 20 Uhr soll der Bus unweit der Schwebebahnstation Döppersberg halten — also dort, wo auch das Medimobil der Wuppertaler Tafel Station macht.

Aus Sicht der SkF-Projektleiterin Julia Kasprzyk geht damit eine Erfolgsgeschichte weiter. Zwar lasse sich nur schlecht in Zahlen fassen, was der Bus bisher bewirkt habe — so habe man bisher drei Wohnungslosen, die akut von der Kälte bedroht gewesen seien, einen Notschlafplatz vermitteln können. Ansonsten bestehe die Arbeit aus vielen Gesprächen mit Menschen, die kurz vor der Obdachlosigkeit stünden, die im Leben nur noch schwer klarkämen — die aber bisher von Hilfsangeboten kaum erreicht worden seien, weil sie den Kontakt mit Behörden und staatlichen Einrichtungen scheuten.

„Es geht um Vertrauensarbeit“, sagt Kasprzyk über die ersten Wochen der Kältebus-Einsätze — in denen sie und ihre Mitstreiter viele Hemmschwellen abgebaut und Klienten an Beratungs- und Hilfsangebote von Kooperationspartnern wie der Diakonie oder der Tafel weitervermittelt haben.

Etwa bis April soll der Kältebus noch in Oberbarmen und Elberfeld unterwegs sein — „eben so lange, wie die Kältewelle andauert“, so Kasprzyk. Doch die mobile Beratung, auch ohne Bus, will der SkF möglichst fortsetzen — weil viele menschliche Notlagen eben nicht nur mit dem Wetter zusammenhängen.