Marienheim: Natodraht soll die Einbrecher abhalten
Investor sieht keine andere Möglichkeit, sich vor Vandalismus zu schützen. Sanierung verzögert sich weiter.
Hardt. Brände, Einbrüche und Vandalismus — das Marienheim macht seit längerem Negativschlagzeilen. Vor allem die direkten Anwohner ärgern sich über den „Schandfleck in der Nachbarschaft“, der seit kurzem auch noch mit „Natodraht“ abgeschirmt wird. Als Schutz, wie der Investor, dem das ehemalige Krankenhaus seit 2006 gehört, betont. Er würde gerne mit der geplanten Umgestaltung anfangen. Einen fertigen Bauantrag gibt es indes aber noch nicht.
„Die Finanzierung steht“, betont der Investor im Gespräch mit der WZ noch einmal. Dass das Bauvorhaben nicht weiter voran komme, liege vor allem auch an den Schäden, die immer wieder in dem leer stehenden Gebäude entstehen. Im Februar hatte die Polizei Metalldiebe auf frischer Tat geschnappt. Ende des vergangenen Jahres hatte es im Marienheim gebrannt. Der Schaden sei immens gewesen. Mehrere 100.000 Euro schätzt der Investor, was auch den Planungsvorgang noch einmal verzögert habe.
Dabei würde er nach eigener Aussage am liebsten sofort anfangen. Denn: „Sobald hier Bauarbeiter ’rumlaufen, schreckt das Einbrecher und Vandalen ab.“
Da das aber wohl noch dauern wird, will er sich vorerst auf andere Art helfen. Nachdem auch Baustahlmatten ungebetene Besucher nicht abhalten konnten — „die wurden als Leitern missbraucht“ — hat er das Gebäude an einigen Stellen jetzt mit „Natodraht“ gesichert. Oberhalb der Mauern ist der scharfe Draht angebracht. Solange sich dieser nicht in einer Höhe befinde, die normale Passanten gefährde, sei gegen solche Schutzmaßnahmen nichts zu sagen, heißt es aus dem Ordnungsamt.
Auch der Haupteingang des ehemaligen Krankenhauses, in dem im vergangenen Jahr noch das WZ-Mobil stand, ist schon längst eingezäunt. „Alle Öffnungen müssen zu sein“, betont der Investor, der aber wenig Hoffnung hat, dass die Ruhe lange anhält. „Egal, wie man sich schützt, es wird eingebrochen.“ Und schließlich gingen die Sicherungsmaßnahmen auch ins Geld.
Damit das eigentliche Projekt, die Renovierung des Gebäudes, endlich in die Gänge kommt, will der Investor jetzt die Planungsbereiche teilen, damit er in dem Abschnitt des Marienheims, der von den Brandschäden nicht so stark betroffen ist, schon arbeiten kann. Gespräche darüber habe er kürzlich mit dem Bauamt der Stadt geführt.