Mirke: Schlamm folgt Kritik – und die Frage nach dem Täter

Stadt und Wupperverband weisen alle Schuld von sich – und vermuten eine Manipulation am Überlauf des Teichs. Es hagelt Kritik.

Uellendahl. In einer gemeinsamen Erklärung auf Nachfrage der WZ weisen die Stadt und der Wupperverband die Schuld an der Schlammflut im Mirker Bad von sich. Auch mit der Erhöhung des Wasserspiegels im Teich durch eine Holzsperre habe man nichts zu tun: "Weder die Stadt noch der Wupperverband haben derartige Maßnahmen vorgenommen", ist in der Erklärung zu lesen, die mit den WZ-Fragen dem Umweltausschuss vorgelegt wurde.

Dort gab es mit Blick auf die Gewässer- und Ablaufkontrollen massive Kritik. Die fragliche Holzbohle wurde laut Stadt und Wupperverband "von Unbekannten dort angebracht, offenkundig, um im Teich wieder eine Wasserfläche zu haben. Kein Fachmann mit Kenntnissen der Wasserwirtschaft hätte eine derartige Manipulation vorgenommen", heißt es weiter.

Wie berichtet, hat das Hochwasser im Teich an der Kleingartenanlage das Mirker Bad überflutet und Schäden in Höhe von etwa 20000 Euro verursacht. Wie im Ausschuss deutlich wurde, ist es den zuständigen Stellen nach wie vor zu teuer, den Teich zu entschlammen - zu Kosten von 15000 bis 20000 Euro. Das Sperrbrett habe man bei Kontrollen am Schlammteich schlichtweg nicht sehen können, berichtete ein Vertreter der Stadt.

Aus dem Ausschuss folgten diverse Nachfragen: Wie die WZ berichtete, hat der Wupperverband die Stadt bereits Ende 2005 auf eine künstliche Erhöhung des Wasserspiegels im Teich hingewiesen - eine Kopie dieses Schreibens liegt der WZ vor. Der Vorgang werde derzeit noch geprüft, hieß es dazu von der Stadt.

Als "bei weitem nicht ausreichend" bezeichnete Volker Rösener (CDU) die bisherigen Maßnahmen im Bereich des Vogelsangbachs. Darüber tröste auch ein Schreiben des Oberbürgermeisters nicht hinweg, dass das Freibad Mirke in der nächsten Saison wieder öffnet. Sollte es im Bad erneut zu einer Schlammflut kommen, fange man noch einmal von vorne an. Betont wurde auch, dass eine Entschlammung des Teichs vorab in etwa soviel gekostet hätte wie im nächsten Jahr die Reparaturarbeiten im Bad selbst.

Die Unterhaltungspflicht des Gewässers liege beim Wupperverband, stellte die Verwaltung klar und betonte, dass es in Wuppertal "ein gutes Dutzend" solcher Gewässer gebe, an denen so etwas nach starken Regenfällen geschehen könnte.

Die Stadt schließt unterdessen "weitgehend" aus, dass sich die Flut noch einmal wiederholt - und stützt sich dabei auf "Sofortmaßnahmen" nach dem Zwischenfall: Demnach wurde nicht nur die Holzbohle entfernt und zwecks weiterer Ermittlung sichergestellt, sondern auch der Rechen der Anlage gereinigt und ein weiterer Notüberlauf installiert. Weitere Prüfungen seien anberaumt, hießt es weiter. Unterdessen wird das Thema auch den Sportausschuss beschäftigen. Für dessen Sitzung liegt eine Anfrage der Linken vor, in der es ebenfalls um Vorsichtsmaßnahmen und Kosten geht.