Fiasko um das neue Pflaster am Turmhof
Ein Entwurf wurde öffentlich, bevor er an die BV weitergeleitet wurde – das sorgt für Ärger.
Elberfeld. Ortstermine dienen der Klärung. Sollte man jedenfalls annehmen, doch scheint diese Rechnung nicht immer aufzugehen. Noch in vorsommerlicher Aufbruchsstimmung waren Oberbürgermeister Peter Jung und Mitglieder der Bezirksvertretung (BV) Elberfeld durchs Viertel marschiert, um Schwachpunkte städtischer Entwicklung zu sondieren. Eine der Erwägungen widmete sich dem Museumsvorplatz am Turmhof. Eine neue Pflasterung, so dachte die Runde, könnte das Areal aufwerten.
Wenig später lag ein erster Finanzierungsvorschlag in der Schublade, wurde der BV gar eine Basaltplatte als Muster für die Pflasterung vorgelegt, die laut Bezirksbürgermeister Hans Jürgen Vitenius (SPD) in ansprechender Weise den Charakter des Museumsgebäudes aufgriff.
Was sich anscheinend so positiv entwickelte, geriet jedoch zum Elberfelder Fiasko. Ein Anwohner erhob Einspruch gegen die Pflasterung, wobei er auf eine schriftliche Vorlage Bezug nahm, die noch längst nicht öffentlich war. So stellte die BV in ihrer jüngsten Sitzung die berechtigte Frage nach der undichten Stelle in der Verwaltung und beschloss, den Oberbürgermeister in einem Brief um Klärung der peinlichen Angelegenheit zu bitten.
Über reges Brodeln in der Gerüchteküche berichtete zudem Bezirksvertreter Ralf Michael Erich Streuf (WfW). Als Pächter des Museumscafés bestens mit dem Umfeld vertraut, hatte er von Baumaßnahmen der Wuppertaler Stadtwerke (WSW) gehört. Das Pflaster solle aufgerissen werden, um Versorgungsanschlüsse zu sanieren. Die WSW hätten die Maßnahme im Zusammenhang mit der neuen Platzgestaltung durchführen wollen, jedoch von der Stadtverwaltung kein Zeichen der Kooperation erhalten. So würde wohl der Bürgersteig gleich zweifach mit dem Presslufthammer bearbeitet. Kein Wunder also, wenn die Geschäftsleute vor Ort Protest erheben. Bleibt die Frage, ob die Platzverschönerung nun allein an den Plaudertaschen scheitern könnte.