8000 Gäste feiern am Elisenturm

Imker, VHS und JVA: Vereine und Initiativen stellten am Wochenende ihr Angebot vor.

Wuppertal. "Wir haben ein unverschämtes Glück mit dem Wetter", spricht Frank Telöken, Leiter des Botanischen Gartens, allen aus dem Herzen. Dicht an dicht tummeln sich die Gäste bei strahlendem Sonnenschein zwischen Elisenturm und Gewächshäusern, raten Pflanzen, bewundern Deckchen und Kissen, kaufen Honig oder Äpfel.

Der Förderverein des Botanischen Gartens hat für sein Erlebniswochenende ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt. Knapp 50 Stände mit Kunsthandwerk, Pflanzen und Essen laden zum Bummeln ein.

Attraktionen für Kinder

Viele Attraktionen richten sich an die Kinder: So gibt es am Sonntag vier riesige Hüpfburgen, mal als sinkendes Schiff, mal als Kletterwand. An etlichen Stellen können die Kinder selbst ausprobieren. Bei Johannes Köhne aus Westfalen zum Beispiel fertigen sich gerade Jette (5) und Torben (8) ein eigenes Seil - wahlweise als Springseilchen oder Hundeleine verwendbar.

Während Torben eifrig am einen Ende die drei Schnüre eindreht, kurbelt Jette auf der anderen Seite die Schnüre zusammen. "Alle Familienmitglieder arbeiten bei uns zusammen", lobt Köhne den pädagogischen Aspekt der alten Technik. Ebenso können die Kinder Filzbälle und Sandbilder fertigen. Doch nicht nur die Kleinen interessieren sich für Handarbeit. Als Uschi Schartner sechs oder acht Klöppel zwischen den Fingern hin und her sausen lässt, staunen die Zuschauer. "Für ein 1,2Meter langes Band brauche ich 40 bis 60 Stunden, je nach Muster", erklärt die geborene Erzgebirglerin, die das Klöppeln von Klein auf von ihrer Mutter lernte. Heute wohnt sie in Wuppertal und klöppelt zur Erholung.

Imker zeigt, wie Bienen ticken

Um Karl Bechem stehen Menschentrauben herum - der Vohwinkeler Imker öffnet seine Schau-Wabe. "Diese Biene hier macht gerade einen Schwänzel-Tanz. Damit zeigt sie den anderen, wo sie die Pollen gefunden hat", erklärt er. Deutlich sind die Pollen-Säckchen an den Beinen der Biene zu sehen. An den Brutwaben herrscht Körpertemperatur, während die Vorratswaben oben deutlich kühler sind.

Viele Initiativen und Vereine nutzen das Fest, um sich zu präsentieren. So verkauft Heike Reese von der Bergischen VHS Schürzen und Decken und wirbt für den nächsten Nähkurs. Die JVA Remscheid stellt ihre Schreinerei und Polsterei vor. Dort nähen Häftlinge Vorhänge, sticken Motive, polstern Sofas oder schreinern ganze Küchen. Bei der Station Natur und Umwelt können die Besucher Körner, Korken und Würfelzucker fühlen und beim Arboretum Burgholz mit Naturmaterialien basteln. Und es gibt natürlich jede Menge Käufliches: Schönes, Leckeres und natürlich Dinge, die mit dem Garten zu tun haben - Bonsai-Bäume, ungewöhnliche Pflanzen und die längste Bohne der Welt.