Unterstützung für Kindertafel Aktion „Kinder-Winter“ in Wuppertal: Damit die Ärmsten nicht frieren müssen
Wuppertal · Das Ehepaar Ebert aus Wuppertal-Elberfeld hat die Aktion „Kinder-Winter“ ins Leben gerufen – das Ziel ist es, die Kindertafel zu unterstützen. Wie das gelingen soll.
„Jedes dritte Kind ist arm oder zumindest von Armut bedroht.“ Das ist keine düstere These aus einem unterentwickelten Land, sondern spiegelt deutsche Wirklichkeit und auch die in Wuppertal wider. Eine Tatsache, mit der sich Initiativen wie die Bethe-Stiftung, die Kindertafel, der Kinderschutzbund und private Initiativen wie die des Schauspielerehepaares Ann Katrin Kramer und Harald Krasnitzer aus Beyenburg ebenso wenig abfinden wie Gabriela und Wolfgang Ebert aus Elberfeld. Seit 2022 versuchen die Eheleute Ebert Not zu lindern, indem sie die Wuppertaler Tafel unterstützen.
In diesem Jahr haben sie ihre Aktionen unter das Motto „Kinder-Winter“ gestellt und möchten dabei zu Geldspenden aufrufen, von denen die Kindertafel Barmen Winterkleidung wie Pullover, Schals, Mützen, Handschuhe und warme Jacken und natürlich auch robuste wintergerechte Schuhe anschaffen kann. „Damit die Kinder in der kalten und nassen Jahreszeit, ohne zu frieren zur Schule gehen und in ihrer Freizeit auch draußen spielen können“, so Gabriela Ebert, stellvertretende Bezirksbürgermeisterin im Bereich Uellendahl/Katernberg, die zusammen mit ihrem Ehemann Wolfgang Aufrufe gestartet hat, die auch von Kirchengemeinden, politischen Parteien und Vereinen unterstützt werden.
Dabei geht es den Kämpferinnen und Kämpfern gegen die Kinderarmut nicht allein um die Behebung oder Linderung materieller Not, sondern man fragt auch: „Welches Bild von unserer Gesellschaft entsteht bei den betroffenen Mädchen und Jungen, und welche Perspektiven bietet unsere Gesellschaft diesen Kindern?“
Wobei man sich allgemein wohl nicht ausreichend bewusst ist, dass gerade deren von materieller Not betroffenen und sich zurückgesetzt fühlenden Eltern und damit auch der Nachwuchs für rechte „Rattenfänger“ mit ihren populistischen, „einfachen“ Lösungen ein williges Publikum bilden können.
„Was hindert die Politik daran, Kindern ein Recht auf eine ausreichende Bildung, soziale und kulturelle Teilhabe und eine sorgenfreie Kindheit ohne Wenn und Aber zu garantieren?“, fragt Wolfgang Ebert, der viele Jahre den Vorsitz des Fördervereins „Konsumgenossenschaft Vorwärts“ in der Barmer Münzstraße innehatte und auch jetzt noch dem „Förderverein Südafrika“ vorsteht. Und schließt die kritische Frage an: „Was wird aus diesen Kindern, wenn wir sie ihrem Schicksal überlassen?“
Mit beschädigten
Schuhen durch Pfützen
„Ist es einer Gesellschaft, die trotz derzeitiger Probleme über so viel Reichtum verfügt, egal, wie die nachfolgenden Generationen über diesen politisch und sozialen Skandal von derzeit über 2,8 Millionen selbstverständlich unverschuldet armen Kindern in Deutschland denken werden?“ Eine Frage, die ebenfalls im Raum steht und zumindest einige Bürgerinnen und Bürger dazu anregt, dringend benötigte Abhilfe zu schaffen.
Die Eberts haben 2022 die Initiative ergriffen und eine erste Aktion zugunsten der Wuppertaler Tafel ins Leben gerufen, indem sie dazu aufriefen, die damalige “Energiepreispauschale” von 300 Euro zugunsten der „Tafel“ und der Ausgabe warmer Mahlzeiten zu spenden. „Mehrere Zehntausend Euro sind damals zusammengekommen“, berichtet Gabriele Ebert zufrieden über den kaum erwarteten Erfolg.
Und der hat Mut gemacht für die Initiative 2023, als mit der tatkräftigen Unterstützung einer Schule in Wülfrath die „Aktion Schultornister“ erfolgreich über die Bühne ging. „Ein Ding der Unmöglichkeit, dass die von Armut betroffenen Schulkinder statt eines vernünftigen Tornisters ihre Schulhefte und -bücher in Plastiktüten oder Tragetaschen transportieren mussten“, schüttelt auch Wolfgang Ebert noch den Kopf und ist froh, dass es für 30 Mädchen und Jungen neue Schulranzen gegeben hatte.
Aber auch im vorigen Jahr gab es noch ausreichend zu tun, denn die Bemühungen um „gute Schuhe“ standen auf dem Plan. „Es gab ausreichend Kinder, die mit Sandalen oder beschädigtem Schuhwerk durch Matsch und Schnee oder Pfützen laufen mussten“, erinnert sich Gabriela Ebert, die gern davon spricht, wie sie mit 30 Kindern neue Winterschuhe kaufen gegangen ist.“Da gab es Kinder, die steif und fest behauptet haben, dass sie Schuhgröße 34 hätten. Beim Nachmessen stellte sich aber heraus, dass sie inzwischen auf Größe 36 gewachsen waren. Auf jeden Fall war es ein lustiges Erlebnis.“
Und nun der „Kinder-Winter“ 2024, der es den Kindern möglich machen soll, nicht nur gut verpackt und selbstbewusst den Schulweg antreten und im Freien spielen zu können, sondern sie auch mit zweckmäßigem Lernmaterial auszustatten und ihnen warme Mahlzeiten zu ermöglichen.
Wer mithelfen möchte, kann sich über tafel-wuppertal.de und über das Spendenkonto informieren.