Chilenisches Gebäck und eine Weinbar Neuigkeiten im Wuppertaler Luisenviertel – was neu ist, was kommt und was geht

Wuppertal · Das Luisenviertel ist immer in Bewegung. Was diesen Monat neu dazu kommt, was gegangen ist und wie es mit Baustellen und Leerständen weitergeht.

Angelica Trincado Valdivieso hat das Café Pergola eröffnet. Josch unterstützt im Service.

Foto: Kevin Bertelt

Das Kommen und Gehen im Luisenviertel ist nicht nur bei den Besuchern, sondern auch bei den ansässigen Geschäften und Gastronomien groß. Just am Wochenende hat das chilenische Café Pergola eröffnet. Inhaberin Angelica Trincado Valdivieso ist vor fünf Jahren mit ihrem Mann nach Wuppertal gekommen und hat sich nun den Traum vom eigenen Café erfüllt.

Neben altbekannten Kaffeespezialitäten gibt es chilenisches und US-amerikanisches Gebäck. Was das besondere daran ist? „Es schmeckt ziemlich süß“, sagt Angelica Trincado Valdivieso und lacht. Eine wichtige Zutat ist dabei „Dulce de Leche“, eine karamellisierte Milchcreme. Klassisch wird sie aus Milch, Zucker, Vanille und Zimt unter geringer Hitze über einen längeren Zeitraum und viel Rühren hergestellt. „Es ginge aber auch mit Kondensmilch, da werden die Dosen über längeren Zeitraum auf mittlerer Hitze erwärmt“, meint die Besitzerin, die vor allem für die Küche zuständig ist, den Service übernehmen Angestellte.

Der Laden an der Untergrünewalder Straße 18A, direkt an der Ecke zur Friedrich-Ebert-Straße, ist recht klein, es gibt wenige Sitzplätze. „Wir sahen uns eher im Mitnahme-Bereich, aber die Leute sitzen auch gerne hier.“ Zunächst wolle man mit täglichen Öffnungszeiten von 8 bis 20 Uhr arbeiten und nach dieser Test-Phase Anpassungen vornehmen.

Yunus Mengütas möchte Ende November mit dem Yumi Café loslegen.

Foto: Kevin Bertelt

„Am Wochenende bieten wir auch Sandwiches und Empanadas an. Für den Winter könnte ich mir wechselnde Suppen vorstellen“, erklärt Angelica Trincado Valdivieso. Neben den Speisen verkauft sie auch einen Fruchtsaft, den sie aus frischen Früchten mit Zimt zubereitet. „Derzeit arbeite ich noch an einer Alkoholausschank-Erlaubnis, um bald auch ein winterliches, chilenisches alkoholisches Getränk anbieten zu können.“ Die Getränkekarte soll fürs Erste so bleiben, bei der Speisekarte plant sie regelmäßige Wechsel.

Sie kann sich auch vorstellen, für die Lateinamerikanische Community eine Art Treffpunkt zu werden – inklusive Sprachcafé auf Spanisch für deutsch- und spanischsprachige Gäste.

Nur eine Tür weiter, an der Friedrich-Ebert-Straße 53, gibt es noch folierte Scheiben. Hier wirbt Döner & Co mit einer Neueröffnung. Auf Nachfrage heißt es, dass geplant ist, zu Ende November zu öffnen; ein genaues Datum steht hier aber noch nicht fest.

Wohnzimmerfeeling in einer Mischung aus Café und Bar

Auch an der Friedrich-Ebert-Straße 30 sind die Scheiben undurchsichtig beklebt. Hier wird – so alle Pläne aufgehen – Yunus Mentügas gemeinsam mit seinem Schwager gegen Ende November das Yumi Café eröffnen. „Noch steht ein konkretes Datum nicht fest, aber wird werden das über Instagram bekanntgeben“, erklärt Mentügas. Ein erster Blick in das Café hinein verspricht aber schon einiges: Seit Februar haben die beiden Männer mit Unterstützung aus dem Familien- und Bekanntenkreis an der Renovierung gefeilt. Zuvor war hier das Ladenlokal von „Tisch&Bett“. Dort war im Januar Schluss mit dem Verkauf von Heimtextilien und Dekoartikeln. „Wir haben vieles modernisiert und verändert, einige Wände mussten weichen, dafür haben wir jetzt einen sehr offenen Raum.“ Eine moderne, halboffene Küche, die viele Möglichkeiten bietet, befindet sich jetzt im hinteren Bereich, in „einem neuen Anbau, darüber ist nur eine Dachterrasse“. Moderne Sanitärräume runden das helle, schlicht eingerichtete Café räumlich ab.

Das Konzept von Mentügas sieht etwas „zwischen Café und Bar“ vor. Ein „Wohnzimmercharakter“ solle entstehen, bei dem die Leute entspannt zu Kaffee und kleinen Speisen zusammensitzen können. „Am Abend wollen wir dann auch Wein und passende Snacks anbieten für diejenigen, die sich eher in einer ruhigeren Umgebung zusammensetzen wollen, ohne direkt ins Restaurant zu gehen“, erläutert Mentügas seinen Plan. Täglich soll von 8 bis 20 Uhr geöffnet sein, am Wochenende allerdings mit offenem Ende. „Wir müssen sehen, wie sich das umsetzen lässt.“

Die Speisen sollen sich von Brunch mit Bowls und Ei-Variationen über Pinsa mit drei verschiedenen Belagen erstrecken. „Wir möchten uns da jeweils saisonal anpassen“, so der Inhaber. Beim Kaffee hat sich Mentügas etwas besonderes einfallen lassen: Eine eigene Mischung der Ronsdorfer Rösterei Caffe Senatore wird bald im Yumi genutzt und auch abgepackt verkauft. „Wir interessieren uns schon seit Jahren auch privat für Kaffee; das ist eine Wissenschaft für sich. Jetzt wollen wir das in unserem Café anwenden.“ Erfahrung in der Gastronomie gibt es bereits: Kurz vor Corona hatte Yunus Mentügas die Eventhalle Schwelm übernommen. „Nach fast vier Jahren Auf und Ab durch die Pandemie haben wir uns dazu entschlossen, das Kapitel zu schließen.“ Mit dem Yumi soll nun ein neues geschrieben werden.

Direkt am Laurentiusplatz, in den ehemaligen Räumen der IceZone (Friedrich-Ebert-Straße 17), sind die Scheiben ebenfalls beklebt. Hier wird Paolo Frisella, der unter anderem die Eisbahn am Weihnachtsmarkt betreibt, in Kürze die Weinbar Vino & Friends eröffnen. „Die Getränke werden alle in Weingläsern ausgeschenkt. Tagsüber gibt es kleinere Speisen, am Abend sorgt ein DJ für Musik“, erklärt er. Solch ein Konzept gebe es in Wuppertal noch nicht, es sei vergleichbar mit Weinbars in anderen Großstädten, etwa der Fett Weinbar in Düsseldorf. Mit italienischen Antipasti und sowohl alkoholischen als auch einer Vielzahl alkoholfreier Aperitifs soll es bald losgehen. „Noch wird fleißig darin gearbeitet“, meint Frisella. Wann genau eröffnet werde, lasse sich aber noch nicht absehen. Die Ankündigung „ab November 2024“ sei eher als Baubeginn zu verstehen.

Geschlossen bleibt wohl das Lecker Grün, Friedrich-Ebert-Straße 58. Eröffnet hatte das vegan-vegetarische Restaurant am 3. Mai dieses Jahres. Am 11. Juni gab es in der Nacht einen Brand, die WZ berichtete damals, dass „der Schaden sich nach Angaben der Polizei in Grenzen“ halte. Seitdem jedoch haben sich die Türen nicht mehr geöffnet, bei Anrufen springt direkt die Mailbox an und auch auf schriftliche Anfragen der Redaktion hat niemand geantwortet.