Unterstützung für das „Wunder von Wuppertal“ Die Wuppertaler Heiligabendfeier für Alleinstehende benötigt Helfer und Spenden
Wuppertal · Weihnachten in der wohl schönsten Halle Wuppertals feiern – das wird auch in diesem Jahr für mehrere Hundert Alleinstehende wieder möglich sein.
Die Heiligabendfeier des CVJM, der Caritas sowie der Diakonie Wuppertal in der Historischen Stadthalle richtet sich an Menschen, die an diesem Abend niemanden haben und deshalb alleine wären. 600 bis 700 Gäste erwarten die Ausrichtenden, hinzu kommen noch Hunderte ehrenamtliche Helfer.
„Es ist jedes Jahr beeindruckend zu sehen, wie groß die Solidarität der Wuppertaler und Wuppertalerinnen doch ist. Dieses Engagement bezeichne ich gerne als ‚Wunder von Wuppertal‘“, erklärt der Direktor der Caritas Wuppertal/Solingen, Christoph Humburg. Insbesondere in der jetzigen Zeit, wo es Kürzungen im Sozialbereich gibt, die Weltlage immer schwieriger wird und die Kälte in der Welt zunehme, sei es den Wuppertaler Sozialverbänden ein besonderes Herzensanliegen, für die Menschen etwas Wärme und Nähe zu schaffen.
Begonnen wurde mit der Heiligabendfeier bereits 1961 durch den CVJM. „Diakonie und Caritas übernehmen abwechselnd die Moderation, seit sie schon vor vielen Jahren mit in die Feier eingestiegen sind. Der CVJM ist eher in der Hintergrundarbeit aktiv“, erklärt Susanne Probach, zweite Vorsitzende des CVJM Elberfeld.
Für die Vorbereitungen und Organisation der Helfenden braucht es einiges an Planung. „Es gibt zwar viele, die schon seit längerem jedes Jahr mit anpacken, aber wir haben immer auch viele Neuzugänge, die erstmals dabei sind“, sagt sie. Menschen aller Gesellschaftsschichten kommen an diesem Abend zusammen, die alle miteinander ehrenamtlich arbeiten. „Das macht Weihnachten und die Weihnachtsbotschaft aus“, freut sich Susanne Probach.
Freiwillige Gast-Chauffeure sollen die Teilnehmer heimfahren
Es gebe Helfer für die Vorbereitungen, für den Abend selbst im Hintergrund und bei der Tischbetreuung. Interessierte können sich am Dienstag, 26. November, ab 19 Uhr zu einem verbindlichen Orga-Treffen im Katholischen Stadthaus, Laurentiusstraße 7, treffen. Dann sollen auch schon Aufgaben verteilt werden. Interessierte können sich per Mail bei Sabine Klein (heiligabend@cvjm-elberfeld.de) melden.
Für das Ende der Veranstaltung werden zudem freiwillige „Gast-Chauffeure“ gesucht, die die Gäste nach Hause bringen, wenn keine Busse und Bahnen mehr fahren. Hier ist keine Anmeldung notwendig, ein Eintreffen um 23 Uhr an der Stadthalle ist erbeten. „Bislang hat es immer funktioniert – ganz gleich, welches Wetter herrschte –, dass alle Gäste sicher nach Hause gekommen sind“, freut sich Christoph Humburg.
Dass für ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Musik, Tanzdarbietungen und ähnlichem gesorgt ist, sei jedes Jahr eine große Freude. „Auch, dass der Oberbürgermeister und andere Akteure der Stadtgesellschaft vorbeischauen – und das an Heiligabend – ist für unsere Gäste ein wichtiges Zeichen der Wertschätzung“, so Humburg.
Auch wenn das Rahmenprogramm ebenfalls ehrenamtlich gestaltet wird, gibt es dennoch Kosten, etwa für die Verpflegung am Abend und die Süßigkeiten. „Die Kosten werden aktuell auch immer mehr. Im vergangenen Jahr hatten wir eine Kostensteigerung aufgrund der Preissteigerungen von rund 10 000 Euro“, beschreibt Sabine Federmann, Direktorin der Wuppertaler Diakonie, die finanzielle Lage. Daher ist jede Spende willkommen – und wird in diesem Jahr von der Bethe-Stiftung verdoppelt. „Der Deckel liegt bei 10 000 Euro und umfasst alle Einzelspenden bis 2000 Euro“, erklärt Martin Hamburger, Vorstand der Bethe-Stiftung.
Die Stiftung wurde 1996 von dem Ehepaar Bethe ins Leben gerufen und unterstützt soziale Projekte. „Mit den Spendenverdoppelungen soll insbesondere zu mehr Engagement in der Bevölkerung ermutigt werden“, fasst Hamburger den Gedanken hinter der Ausschüttung zusammen. Weitere finanzielle Unterstützung gibt es durch die Sparkasse Wuppertal.
Ab dem 6. Dezember gibt es Karten für jeweils drei Euro an verschiedenen Vorverkaufsstellen der Sozialverbände. Die Eintrittskarte gilt auch als Fahrkarte für den ÖPNV. Der Einlass startet um 18 Uhr, los geht das Programm pünktlich um 19 Uhr. Die Feier endet um 23 Uhr – nach Essen, Beisammensein und Rahmenprogramm.