1849 gegründet Große Feier zum 175. Geburtstag des CVJM Wuppertal Oberbarmen

Wuppertal · Der CVJM Oberbarmen bietet seit Jahrzehnten Betreuungs-, Freizeit- und Sportangebote für Kinder und Jugendliche.

Das alte Vereinshaus des CVJM Oberbarmen. Eingeweiht wurde es im Oktober 1863. Im 2. Weltkrieg wurde es zerstört.

Foto: CVJM Oberbarmen

Manch ein Verein prägt einen Stadtteil über viele Jahrzehnte. Dass einer sein 175. Jubiläum feiern kann, kommt allerdings nicht ganz so häufig vor. Schon 1849 gründete sich in Oberbarmen ein Vorläufer des heutigen Christlichen Vereins junger Menschen (CVJM). „Wir haben eine lange Tradition in Wuppertal, wir gehören zu den ersten Regional-Vereinen des CVJM“, erklärt der Geschäftsführer des CVJM Oberbarmen, Bernd Schäckermann. Die lange Geschichte ist geprägt von vielen Ereignissen jedweder Couleur. „Etwa die Zerstörung unseres Vereinshauses im 2. Weltkrieg, und der zweifache Wiederaufbau im Folgenden waren einschneidende Erlebnisse“, so Schäckermann.

Auch anlässlich des Jubiläums hat Hans-Erich Richling, langjähriges Mitglied des Vereins, die historischen Fakten zusammengetragen. In dem Buch „Seit 1849 mit Gott unterwegs in Oberbarmen“ können Interessierte die gesamte Historie des Vereins auf über 250 Seiten nachverfolgen. Unter anderem bei den Jubiläumsfeierlichkeiten am kommenden Wochenende kann das Buch erworben werden.

Über die Jahrzehnte hat sich einiges beim CVJM Oberbarmen geändert. Waren in den ersten rund 100 Jahren nur Männer die Zielgruppe, wurde sie in den 1970ern für alle geöffnet. Damals habe man sich auch für die offene Kinder- und Jugendarbeit entschieden, sodass alle, die wollen, Teil der Aktivitäten sein können. Seit 2005 gibt es Offene Ganztagsangebote für die Grundschule Wichlinghauser Straße, seit 2017 gibt es die Kindertagesstätten, die an der Breslauer Straße und der Max-Planck-Straße im Bob-Campus untergebracht sind. „In unserem Vereinshaus an der Sonntagstraße haben wir über 600 Quadratmeter Platz und einen großen Innenhof für Aktivitäten draußen“, schildert Schäckermann. Ab kurz vor zwölf bis etwa 16 Uhr werden hier Kinder und Jugendliche im Rahmen der ‚Offenen Tür‘, ebenso wie die Grundschüler, betreut. „Teilweise sind sie auch am Bob-Campus untergebracht, wo dann zu Mittag gegessen wird, Hausaufgabenbetreuung und Workshops angeboten werden.“ Spiel- und Sportangebote, Ferienprogramme und andere Freizeitaktivitäten sind unter anderem ebenfalls im Programm des Vereins.

Angebote für viele Altersklassen und Interessen

„Sogar eine Seniorengruppe haben wir. Das sind alteingesessene Mitglieder, die in ihrer Jugend eingetreten sind und uns über lange Jahre auch als ehrenamtliche Helfer erhalten blieben“, freut sich Schäckermann.

Die Arbeitsverteilung, erklärt der Geschäftsführer, habe sich mittlerweile etwas verändert. Habe man früher noch vor allem auf Ehrenamtler gesetzt, gebe es inzwischen 62 hauptamtliche Mitarbeiter. „Auf das Ehrenamt können und wollen wir aber nicht verzichten, derzeit helfen rund 40 Menschen auf verschiedenen Ebenen mit“, betont er.

Finanziert wird der CVJM Oberbarmen vor allem aus öffentlicher Förderung, nur ein kleiner Teil stamme aus Spenden. „Die brauchen wir allerdings immer, um Projekte und Aktivitäten zu finanzieren, die nicht unter die öffentliche Förderung fallen.“ Insgesamt habe man einen jährlichen Etat von rund 2,8 Millionen Euro. Mit der Stadt pflege man ein gutes Verhältnis. „Obwohl wir ein christlicher Verein sind, kommt aber keine Unterstützung von der Kirche. Wir sind ökumenisch angelegt und demnach unabhängig von den kirchlichen Institutionen.“

Die veränderten Strukturen in Oberbarmen machen sich auch beim CVJM bemerkbar. Der Verein orientiert sich bei seinen Angeboten stark an den Bedarfen des Stadtteils. „Wir betreuen viele Kinder mit ausländischer Herkunft und legen daher auch großen Wert auf die Sprachförderung. Wir haben Mitarbeiter, die etwa arabisch oder türkisch sprechen und selbst keine Christen sind“, sagt Bernd Schäckermann. Für den Verein sei es wichtig, dass die Mitarbeiter sich zu den christlichen Werten bekennen können, missioniert werde niemand. „Dennoch legen wir Wert auf ein Gebet vor dem Essen und christliche Feiertage werden bei uns natürlich besonders gefeiert.“

Gefeiert wird auch am kommenden Wochenende. Am Samstag, 9. November, steht ein großes Familienfest am Bob-Campus, Max-Planck-Straße 19, an. Ab 11 Uhr wird es unter anderem ein großes Spieleangebot für Kinder, eine Hüpfburg, Tombola, Kinderschminken, eine Fotoausstellung und viele Snacks und Getränke geben. Währenddessen läuft durchgängig eine Filmvorführung über die Arbeit des CVJM-Teams. Ab 12 Uhr gibt es stündlich bis 14 Uhr die Möglichkeit einer Führung durch die Räumlichkeiten der Angebote am Bob-Campus.

Am darauffolgenden Sonntag, 10. November, gibt es ab 14 Uhr einen Festgottesdienst in der katholischen Kirche St. Johann Baptist, Normannenstraße 73, mit musikalischer Begleitung.

Genauere Infos zum Programm des Festwochenendes und der Arbeit des CVJM Oberbarmen unter