Rund 50 Veranstaltungen fanden statt Zum Schluss der Wuppertaler Quartiersgartenschau wird der Garten winterfest gemacht
Wuppertal · Die Quartiersgartenschau in Oberbarmen und Wichlinghausen endet – im kommenden Jahr geht es in den Mirker Hain.
Mit dem Ende der Sommerzeit ist am vergangenen Wochenende auch die diesjährige Quartiersgartenschau (Quga) in Oberbarmen und Wichlinghausen zu Ende gegangen. Rund 50 Veranstaltungen wurden in den grünen Anlagen der beiden Stadtteile zwischen Ende April und Ende Oktober organisiert, berichtete Antonia Dinnebier vom Förderverein Historische Parkanlagen Wuppertal am Sonntagabend im Bob-Campus. Dort zogen die Verantwortlichen eine Bilanz der vergangenen sechs Monate und warfen einen kleinen Ausblick auf die Quga 2025.
Mit der Quga sollen Bürgerinnen und Bürger auf die Bundesgartenschau (Buga) im Jahr 2031 eingestimmt werden. Zudem soll Einheimischen und Besuchern gezeigt werden, wie viel Grün Wuppertal zu bieten hat und dass schöne Orte im Quartier manchmal nur „um die Ecke“ liegen, betonte die Quga-Initiatorin Dinnebier. Im Falle von Oberbarmen und Wichlinghausen standen immerhin 27 grüne Anlagen zur Auswahl.
Die Terrassen des Nachbarschaftsparks des Bob-Campus waren so etwas wie der logistische Stützpunkt der diesjährigen Quga. Hier, gleich unterhalb der Nordbahntrasse, machte der Bauwagen Station, der als Info-Point der Quartiersgartenschau dient. Und im Bob-Campus fanden Vorträge, Workshops und Ausstellungen statt. Nicht zuletzt waren und sind dort die Nachbarschaftsgärtnerinnen und -gärtner aktiv, die in ihren Beeten Blumen und Gemüse anpflanzen und eine grüne Oase im Stadtteil schaffen. Sie führten im Rahmen der Quga in ihre Arbeit ein, gaben Tipps und Hinweise zum Gärtnern im Quartier.
Zum Ende der Quga hatten die ehrenamtlichen Gärtnerinnen und Gärtner am Sonntag unter dem Motto „Den Garten einpacken“ zu einem Abschlusstreffen eingeladen. Sie machten ihre Beete winterfest, räumten die Sachen ein und veranstalteten einen Tausch-, Reparatur- und Geschenkemarkt für beschädigte Gartengeräte. Und als Vorschau auf das kommende Frühjahr wurden auch schon einige Blumenzwiebeln in die Erde gebracht.
Die Quga sei für das Quartier eine „Überforderung und trotzdem ein Türöffner“ gewesen, bilanzierte Marina Gross von den Nachbarschaftsgärtnerinnen. Eigentlich wäre es schön, wenn die Quartiersgartenschau „noch ein Jahr länger gedauert hätte“ – um noch mehr auf sich und seine Aktivitäten hinzuweisen und die Beteiligten noch stärker miteinander zu vernetzen. Immerhin sei es mit der Quga aber gelungen, „ein paar Leute aus dem Westen nach Oberbarmen zu locken“, freute sich Gross. Die Nachbarschaftsgärtnerin hofft nun, dass die Kontakte aus den Aktivitäten der Quga nicht einschlafen und auch in Zukunft noch für weitere Aktionen genutzt werden können.
Unterstützung fand die Quga unter anderem beim Christlichen Friedhofsverband Wuppertal, der Führungen über die drei in den beiden Stadtteilen liegenden Friedhöfe veranstaltet hatte. Dabei wurden historische Themen oder die Entwicklung der Friedhofskultur angesprochen und vorgestellt, auch musikalische Darbietungen oder Lesungen standen auf dem Programm. Und der Nordstädter Bürgerverein hatte die Quga mit einer Kinderrallye durch den Nordpark unterstützt, bei der Anfang Mai die Teilnehmer elf Fragen zu Natur und Umwelt beantworten mussten.
Eine der beliebtesten Veranstaltungen war dabei der Familienspaziergang „Von Hecke zu Hecke – Rückzugsorte der Natur entdecken“, der Anfang September von der Grundschule Liegnitzerstraße über die Wildblumenwiese am Klimacontainer zum Nachbarschaftspark Oberbarmen führte. Rund 100 Menschen hatten sich daran beteiligt. Auf großes Interesse stieß auch die Führung „Unsere Schwarzbach – (k)ein Villenort?“, bei der Ende August die grünen Potenziale einer Straße entdeckt wurden, die nicht immer den besten Ruf hat.
Im Frühjahr zieht die Quga wieder in den Westen der Stadt
Ansonsten sei die Resonanz auf die Termine leider oft noch „recht verhalten“ gewesen, räumte Michael Felstau (Naturgarten e.V., Regionalgruppe Wuppertal) ein. Er habe bei den Veranstaltungen immer wieder die Erfahrung gemacht, dass viele – auch junge – Leute gerne in der Natur aktiv werden, dazu bräuchten sie aber oft eine direkte Ansprache. „Die Präsenz vor Ort ist wichtig“, betonte Felstau. Das „Gespräch am Gartenzaun“ bleibe notwendig, um Leute zum Mitmachen zu animieren.
Im kommenden Frühjahr wird die Quga wieder in den Westen der Stadt ziehen. Quga-Initiatorin Dinnebier und ihre Mitstreiter werden dann im Mirker Hain Station machen und von dort aus unter anderem den Friedhof Bredtchen, Ostersbaum und die Hardt-Anlage mit Veranstaltungen bespielen.