„Masse, die hier durchgezogen ist“ Halloween-Streiche sorgen für Empörung in Wuppertal-Oberbarmen

Wuppertal · Anwohner in Wuppertal-Oberbarmen sind empört von den Streichen der Feiernden zur gruseligsten Nacht des Jahres. Was die Polizei dazu sagt.

Foto: dpa/Christoph Reichwein

Von einem besinnlichen Vorabend zum Feiertag Allerheiligen haben die Anwohner am Bergischen Plateau in diesem Jahr wahrlich nicht sprechen können. Der Grund: Massen von Menschen hatten sich offenbar an und entlang der Nordbahntrasse eingefunden, um Halloween zu feiern und vermeintliche Streiche auf Anwohner zu verüben. Das US-amerikanische Halloween-Motto „Trick or Treat“ (Süßes oder Saures) diente offenbar etlichen, vor allem jugendlichen Feiernden dazu, gleich ganz auf Randale und Sachbeschädigung umzuschalten.

Man sei erschrocken „von der Masse, die hier durchgezogen ist“, sagte eine Anwohnerin der Luhnsstraße, die sich an die WZ gewandt hatte und die ihren Namen lieber nicht nennen möchte. Mehrere Hundert Halloween-Feiernde seien am Abend des 31. Oktober unter anderem in der Siedlung Luhnsstraße unterwegs gewesen, hätten Häuser mit Eiern beschmissen und angesprüht oder Anwohner beschimpft und bedroht. „Viele Anwohner standen draußen, um ihre Häuser zu überwachen“, berichtet die Frau. Auch Böller und Knallfrösche seien von den Feiernden geworfen worden. Teilweise sei das Aufkommen und Gedränge so viel gewesen, dass man den Eindruck gewinnen konnte, es handle sich um ein Stadtfest.

Keine vermehrten
Meldungen bei der Polizei

So ärgerlich die Vorfälle am Bergischen Plateau auch sind. Bei der Polizei verzeichnet man mit Blick auf die Halloween-Feiern kein erhöhtes Aufkommen an Meldungen. „Das ist kein Massenphänomen“, sagt Polizeisprecher Stefan Weiand. Wuppertal sei kein Schwerpunkt der Aktivitäten. So liegen mittlerweile bei der Polizei zwar einige Anzeigen gegen Halloween-Feiernde vor, allerdings halte sich das Meldungsaufkommen im Rahmen. Anzeige wurde unter anderem gegen drei junge Halloween-Fans zwischen 13 und 17 Jahren erstattet, die nahe der Nordbahntrasse - in der Doktor-Kurt-Herberts-Straße - mit Eiern geworfen und ein Haus beschädigt hatten. Ein Anwohner hielt das Trio fest und übergab es der Polizei. Die drei wurden ihren Erziehungsberechtigten übergeben.

Auch in anderen Stadtteilen gab es vereinzelt Vorfälle. So warfen am Halloween-Abend Feiernde an der Carnaper Straße in Barmen Eier gegen ein Haus. Zudem rollten sie eine Gasflasche gegen einen Pkw. An der Bushaltestelle Röttgen bewarf eine Person einen Pkw mit Eiern und beschädigte das Fahrzeug. Und sowohl in der Engelsstraße (Barmen) wie im Mastweg (Cronenberg) wurden ebenfalls Häuser durch geworfene Eier beschädigt. Beim städtischen Ordnungsamt verzeichnet man für den Halloween-Abend ebenfalls keine erhöhte Zahl an Einsätzen. So lägen lediglich drei Meldungen über Böllerwürfe vor, wie die Pressestelle der Stadt auf WZ-Nachfrage mitteilte. Zwei betrafen Elberfeld, einer ereignete sich in Barmen.

Die Anwohner der Siedlung Luhnsstraße wollen sich das zweifelhafte Feierverhalten zu Halloween auf jeden Fall nicht länger gefallen lassen. Man wolle sich künftig „Gehör verschaffen“ und via Social Media darüber informieren, dass es auf dem Plateau „kein Halloween mehr geben wird“, betonte die Anwohnerin. Dazu sollten an dem Abend auch Nachbarschaftswachen umhergehen und Schlimmeres verhindern.