Auftritt Stoppok und Band rocken den Live Club in Wuppertal Barmen
Wuppertal · Der Hamburger präsentiert sein jüngstes Album.
Von wegen Halloween-Party! Die Leute, die am Donnerstag in den Live Club Barmen strömten, hatten was Besseres vor. Dicht gedrängt warteten die Gäste auf Stefan Stoppok und Band. Es gibt nur wenige Künstler, die seit 40 Jahren so erfolgreich über deutsche Bühnen rocken. Stoppoks Markenzeichen sind die humorigen Texte und der handgemachte Mix aus Folk und Blues. Wenn magische Live-Momente hinzukommen, kann dem Hamburger mit Ruhrpott-Prägung kaum jemand widerstehen.
Beim Konzert trat der Musiker in einem leuchtend roten Anzug auf, der das Bühnenlicht auf sich zog und die Blicke der Menge fesselte. Für ihn das richtige Outfit, um sein jüngstes Album zu präsentieren: „Teufelsküche“ heißt es, und mit voll aufgedrehter Gitarre stürzte sich Stoppok in das Titelstück. Zum Gruseln lädt „In Teufelsküche brennt noch Licht“ nicht ein. Den Sänger beunruhigt eher, dass selbst Luzifer gegenwärtig „nicht mehr sicher ist“ und statt ihm große Unternehmen am Ende der Menschheit arbeiten.
Ob nun Gesellschaftsanalyse oder Tirade gegen nervige Zeitgenossen („Klugscheißeralarm“): Stoppoks neue Songs kommen so eingängig wie die älteren daher. Die zwei Stunden Programm, die der Endsechziger ohne Pause spielte, boten Platz für viele seiner Klassiker. Er musste nicht lange bitten, damit das Publikum Bewährtes wie „Dumpfbacke“ und „Tanz (Beweg dein Herz zum Hirn)“ aus voller Kehle mitsang. „Alles klar“ brachte die gelöste Stimmung auf den Punkt, und der Chor vor der Bühne machte aus dem „Ich“ des Refrains kurzerhand ein „Wir“: „Wenn du uns fragst, bei uns ist alles klar.“
Seinem Ruf als Geschichtenerzähler wurde Stoppok auch zwischen den Songs gerecht. Dass sein Album „Jubel“ ausgerechnet zu Beginn der Pandemie 2020 herauskam, war ihm eine Abschweifung wert, die für viele Lacher sorgte. Über Corona und die nachfolgenden Krisen mochte er allerdings nicht scherzen. Vehement machte er seinem Ärger über Bomben werfende „Despoten“ Luft.
Eine reine Freude war das Zusammenspiel der Stoppok-Band. „Seit 27 Jahren an meiner Seite“, stellte der Bandleader Reggie Worthy vor. Sein Lieblingsbassist brachte verlässlich den Funk in den Gruppensound ein und unterlegte die Songs mit mächtig vibrierenden Begleitfiguren. Diverse Instrumente deckte Sebel ab, der gleichermaßen packende Gitarrensoli wie schwelgerische Melodien auf der Hammond-Orgel beisteuerte.
Als neues Bandmitglied fügte sich Schlagzeuger Leo Lazar sehr gut ein, der mühelos von graden Beats auf Jazz- und Reggae-Rhythmen umschaltete. Überraschungsgast war Sänger und Gitarrist Philipp Eisenblätter. Den Duisburger hat Stoppok schon bei Aufnahmen unter die Fittiche genommen. Auf der LCB-Bühne spielten sie ein Original von Eisenblätter: „Mach einen Song draus“.