Nur noch für Fußgänger frei: Brücke in Sonnborn vor Abriss
Seit Mittwoch für Autos und Lkw gesperrt: Die Stahlbetonbrücke an der Kirchhofstraße ist nicht mehr zu retten. Die Kosten und der Termin für Abriss und Neubau stehen noch nicht fest.
Sonnborn. Die Prüfung der Experten war in der vergangenen Woche, ihr Ergebnis eindeutig: „Massive Bauwerksschädigungen beieinträchtigen die Standsicherheit“, heißt es seitens der Stadt. Die Folge: Gestern wurde die städtische Stahlbetonbrücke an der Kirchhofstraße — sie führt über die Hauptstrecke der Bahn — für Autos und Lastwagen gesperrt. Ab sofort dürfen nur noch Fußgänger die marode Stahlbetonbrücke benutzen.
Wer mit einem Fahrzeug unterwegs ist, muss bis auf weiteres über die Brücke an der etwa 400 Meter entfernten Brücke an der Garterlaie — direkt am S-Bahnhof Sonnborn — fahren. Die sei nach wie vor in einem „guten Zustand“, hieß es gestern.
Die Baufälligkeit der Brücke Kirchhofstraße ist übrigens schon seit Jahren bekannt und sichtbar: Bereits im Jahr 2009 wurde die Fahrbahn auf eine Spur verengt, um den Begegnungsverkehr mit tonnenschweren Lastwagen auf der Brücke auszuschließen.
Und schon damals stand das Bauwerk an der Kirchhofstraße auf der städtischen Liste der „kritischen Brückenbauwerke in Wuppertal“ (siehe Kasten rechts) und wurde regelmäßig geprüft. In der jüngsten Prüfung wurde dann festgestellt, dass sich der „bauliche Zustand tragender Bauwerksteile so massiv verschlechtert hat, dass eine Sperrung für Fahrzeuge unumgänglich ist“.
Kein Wunder: Aus purer Finanznot und Haushaltssperre saniert die Stadt nur die Brücken, die absolute verkehrliche Priorität haben — wie beispielsweise aktuell an der Brändströmstraße in Oberbarmen. Für Sonnborn war schlicht kein Geld da. Die Brücke Kirchhofstraße verbindet zwar unter anderem das Gewerbegebiet am Deutschen Ring mit dem Sonnborner Ortskern, gilt aber nicht als wichtige Einflugschneise. Letztlich ist die Sanierung vor allem von den Planungen der Bahn abhängig. Mit der muss abgestimmt werden, wann die Brücke abgerissen und wie schnell es einen Neubau geben wird. Beides ist laut Stadt fest eingeplant — nur die Termine und Kosten sind noch unklar.
Einen Abriss im ersten Quartal des kommenden Jahres hält die Stadt für eher unwahrscheinlich. Fest stehe nur, dass während der Nachtstunden abgerissen wird, um den Zugverkehr nicht über Gebühr zu beeinträchtigen.
Kosten für Abriss und Neubau können allenfalls geschätzt werden: In die Brücke Brändströmstraße investiert die Stadt derzeit beispielsweise weit mehr als eine Million Euro.